Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald
Stoppt Sanierung der Brücke Kreisel?
Mit dem Bau des Park & Drive-Parkplatzes auf dem Dönges-Gelände wird begonnen. Die Zufahrt soll über den Kreisverkehr erfolgen.
Mit dem Bau des Park & Drive-Parkplatzes auf dem Dönges-Gelände wird begonnen. Zufahrt soll über künftigen Kreisverkehr erfolgen.
OSTRINGHAUSEN Der Neubau des Unternehmens Dönges & Wetec steht – längst wird in dem modernen Logistikzentrum und dem Verwaltungsgebäude gearbeitet. Doch immer noch rollen Bagger auf dem Gelände – die Arbeiten sind längst nicht beendet. Denn auf dem riesigen Grundstück wird nicht nur eine große Park & Drive-Parkfläche angelegt, sondern auch ein Kreisverkehr in der Höhe der Zufahrt nach Bollinghausen sowie ein Backshop. Die Pläne sind seit Jahren so festgezurrt – doch nun könnte die Autobahn GmbH des Bundes, zuständig für die Brückensanierung über die Autobahn 1 auf der Grenze des Grundstücks in Hünger, die weiteren Projekte vorerst zum Stolpern bringen.
Seit 2016 wurde beim Straßenbaulastträger Straßen.NRW die Brückensanierung diskutiert und geplant. Seit Mitte März 2021 ist bekannt, dass die Arbeiten, nun geleitet von der Autobahn GmbH des Bundes als Nachfolger von Straßen.
„Niemand sagt, wer bei einer möglichen Verzögerung die zusätzlichen Kosten übernimmt“
Thomas Pletsch Geschäftsführer
NRW, in der Woche vor dem Pfingstfest beginnen sollen. Eine Katastrophe eigentlich für das Unternehmen Dönges & Wetec. „Es gibt Aussagen des Straßenbaulastträgers der L 157, dass wir keine Genehmigung zum Bau des für uns wichtigen Kreisverkehres bekommen, so lange die Brückensanierung nicht abgeschlossen ist“, teilte Geschäftsführer Thomas Pletsch mit.
Dabei sollte der Kreisverkehr schon lange fertig sein, denn er trägt den Hauptverkehr zum Logistikzentrum.
„Es ist schlimm“, sagt Pletsch, „dass seit Jahren nichts passiert. Wir müssen wohl noch ein Jahr mit einem Provisorium leben.“Denn die Sanierung der Brücke soll bis zu eineinhalb Jahre dauern. Den Geschäftsführer ärgert auch, dass es keine festen Absprachen mit der Autobahn GmbH des Bundes gibt.
Was aber passiert im Moment? Laut Vertrag mit der Stadt baut die Firma Dönges & Wetec den großen Park & Drive-Parkplatz oberhalb der Gebäude. Er soll einmal über den Kreisverkehr angebunden werden. Mehr als 50 Parkplätze sind vorgesehen. Auch E-Ladestationen werden installiert (siehe Info-Kasten). Diese Parkplätze könnten in ein paar Monaten fertig sein. Ob sie genutzt werden können, ist derzeit fraglich, da Pletsch nicht weiß, wie es weitergeht.
Der große Kreisverkehr soll genau gegenüber der Einfahrt zur Ortschaft Bollinghausen gebaut werden. „Die Planungen sehen vor, dass der Kreisverkehr deutlich in unser Grundstück reinragt. Dafür muss auch eine der beiden Trafostationen, die dort stehen, weichen“, berichtet der Geschäftsführer. Außerdem, und das ist entscheidend, um diesen Kreisverkehr funktionsfähig zu machen, soll die Straße verbreitert werden, damit der Anschluss nahtlos an den Kreisverkehr gelingt. Und zwar aus Richtung Autobahn-Brücke stadteinwärts. „Die zusätzliche Fläche für die Straßenverbreiterung stellen wir von unserer Böschung zur Verfügung.“All dies sei mit der Stadt in einem städtebaulichen Vertrag geregelt worden. Zwischen Kreisverkehr und dem Park &
Drive-Parkplatz soll auf einer dort zu Verfügung stehenden Fläche ein Backshop errichtet werden – zu erreichen über die Gehwege und Zebrastreifen auch von Bollinghausen aus.
Während die Stadt für die Kosten des Parkplatzes aufkommt, übernimmt das Logistikunternehmen zur Hälfte die Kosten für den Kreisverkehr. Wobei Pletsch befürchtet, dass die Verzögerung des Baus zu Mehrkosten führen wird. „Die Baukosten entwickeln sich aktuell explosionsartig“, berichtet Thomas Pletsch. „Wir rechnen mit bestimmt 20 Prozent. Niemand hat mir heute gesagt, wer Kosten übernimmt, die durch die Sanierungsverzögerung an der Autobahnbrücke aufkommt.“
Die regionale Abteilung der Autobahn GmbH des Bundes in Köln reagierte bis Redaktionsschluss nicht auf die Anfrage der Redaktion, ob sie den Bau des Kreisverkehres parallel zur Brückensanierung ermöglichen wird.