Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Grüne Freude – CDU fordert Zusammenha­lt

- VON MARIO BÜSCHER

WERMELSKIR­CHEN Stefan Leßenich, Chef der CDU in Wermelskir­chen, ist froh, dass die Entscheidu­ng in der Union jetzt gefallen ist. Den Machtkampf zwischen Armin Laschet und Markus Söder bezeichnet er als „extrem“. Tagelang hatten sich der CDU-Chef und Bayerns Ministerpr­äsident auf offener Bühne gestritten. Am Ende setzte sich Laschet durch, nachdem er eine Abstimmung des Bundesvors­tands in der Nacht erzwang.

„Ich hätte mir gewünscht, dass es nicht so in die Öffentlich­keit getragen worden wäre“, sagt Leßenich. Grundsätzl­ich sei es gut, mehrere Kandidaten aufzustell­en. Zuletzt hätten viele Parteimitg­lieder aber nicht mehr verstanden, warum es keine Entscheidu­ng gab. „Die eigene Partei kam blöd rüber“, sagt Leßenich. Er befürchtet, dass die CDU ein gespaltene­s Bild abgegeben hat. „Das könnte viele Wähler verunsiche­rn“, sagt er. Auch im eigenen Ortsverban­d war die Meinung offenbar geteilt. Die eine Hälfte unterstütz­te den Kandidaten Laschet, die andere Hälfte Söder. Leßenich hätte es beiden Kandidaten zugetraut. „Söder wurde in den vergangene­n Tagen aber zu rebellisch. Da hat er an Sympathie verloren.“Von Laschet erwartet der Wermelskir­chener CDU-Vorsitzend­e jetzt, dass er den Unterlegen­en in die weiteren Planungen einbindet. „Wir müssen nach diesen schweren Tagen jetzt wieder eine Einheit bilden“, sagt Leßenich. Er hofft, dass sich die Unionsmitg­lieder jetzt geschlosse­n hinter Laschet versammeln und seine Kandidatur unterstütz­en. Die Vorsitzend­e der Grünen in Wermelskir­chen, Conchita Encina Finken, bescheinig­te Laschet und Söder „keinen guten Stil“. Der Machtkampf könne zu weiterer Unsicherhe­it in der Bevölkerun­g führen. Die eigene Kanzlerkan­didatin Annalena Baerbock wurde am vergangene­n Montag vorgestell­t, mit deutlich weniger Diskussion­en. Vorwürfe, die Parteispit­ze habe sich im Hinterzimm­er ohne Beteiligun­g der Parteibasi­s entschiede­n, weist Finken zurück. „Beide haben das Vertrauen der Basis durch ihre Wahl an die Parteispit­ze schon bekommen“, sagt sie, im Ortsverban­d sei das nie Thema gewesen.

Die Entscheidu­ng für Baerbock begrüßen die Wermelskir­chener Grünen und erwarten, dass auch der unterlegen­e Habeck weiter eine wichtige Rolle spielen wird. „Beide arbeiten sehr lange und sehr eng zusammen, es gibt keine Konkurrenz­situation“, meint Finken.

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FOTO: JÄCKLE Stefan Leßenich (CDU) hätte es beiden Kandidaten zugetraut.
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FOTO: GRÜNE Conchita Encina-Finken ist die Vorsitzend­e der Grünen.

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