Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Diekamp schielt auf die Bezirkslig­a

Der Dabringhau­sener Hannes Diekamp will mit Fußball-A-Ligist SV Bergfried Leverkusen aufsteigen.

- VON FABIAN HERZOG

WERMELSKIR­CHEN Corona hat vielen Fußballern einen Strich durch die Rechnung gemacht. Kurios und daher eher zum drüber lachen ist der, den Hannes Diekamp erlebt hat. Zum Abschluss seiner Zeit als aktiver Fußballer hatte der langjährig­e Verteidige­r des BV Burscheid, FC Remscheid und Dabringhau­sener TV gemeinsam mit seinem besten Kumpel Jonathan Möller (früher Schlockerm­ann) den Plan geschmiede­t, noch einmal zusammen auf dem Platz zu stehen. Und das – nach dem Motto „Zurück zu den Wurzeln“– beim SSV Bergisch Born. Dort hatten die beiden früheren Klassenkam­eraden schon in der Jugend gespielt.

Am 8. März 2020 sollte es nach langer Vorbereitu­ng bei der 2. Mannschaft im Kreisliga-A-Spiel gegen den SC Heide erstmals klappen. Doch dann wurde Diekamp ausgerechn­et für Möller eingewechs­elt – und die Saison im Anschluss pandemiebe­dingt abgebroche­n. „Das war natürlich ärgerlich“, blickt Diekamp schmunzeln­d zurück.

Einen weiteren Versuch konnten die beiden Kumpels nicht mehr unternehme­n, da sich Diekamp zur neuen, aktuell weiterhin unterbroch­enen Saison wieder komplett seinem Kerngeschä­ft widmete und den Trainerpos­ten beim SV Bergfried Leverkusen übernahm. Eine Entscheidu­ng, die er in keiner Sekunde bereute. „Es macht mir riesigen Spaß dort“, berichtet der 33-Jährige.

Nach Stationen bei den Bezirkslig­isten DTV und TSV Solingen war sich der in Aachen geborene Dabringhau­sener zunächst nicht sicher gewesen, ob er seine eigenen Ansprüche – „Ich kann einfach nicht weniger als 100 Prozent geben“– bei einem A-Kreisligis­ten, der zuvor als Zehnter und Sechster abgeschlos­sen hatte, in die Tat würde umsetzen können. Aber diese Zweifel erwiesen sich schnell als vollkommen unbegründe­t. „Bergfried ist ein DorfClub mit einer super Infrastruk­tur“, verdeutlic­ht Diekamp und begeistert sich an seiner extrem jungen Mannschaft: „Alle ziehen überragend gut mit.“

Das Ziel, in dieser Saison oben mitzuspiel­en, darf nach den bisher absolviert­en sieben Partien durchaus als erreicht bezeichnet werden. Sechsmal gingen Diekamp und Co. als Sieger vom Platz, nur das Derby zum Start in Hitdorf ging mit 1:2 verloren. „Der Mittelrhei­n war für mich ja komplettes Neuland“, sagt der Trainer, der das Niveau als „ein ganz anderes“umschreibt.

Dass es dort vier Kreisligen D, drei Kreisligen C und zwei Kreisligen B gibt, spiegele sich in der Qualität der A-Kreisligis­ten wider. Die Ergebnisse der Vorbereitu­ng belegen dies: Da schlug Bergfried unter anderem die Bezirkslig­isten Dhünn (4:0) und DTV (10:4) oder auch die Top-A-Kreisligis­ten TG Hilgen (3:0) und Burscheid (6:4). Und: Bei Landesligi­st SV 09/35 verlor man nur mit 1:2. Langfristi­g will Diekamp mit den Leverkusen­ern aufsteigen. „Das ist mein Projekt, mit dem ich noch nicht fertig bin“, sagt er. Deswegen hat er auch den Bornern abgesagt, die wegen ihrer B-Jugend angefragt hatten. Der Trainerpos­ten hat es dem B-Lizenz-Inhaber, der derzeit am Berufskoll­eg an der Stuttgarte­r Straße in Remscheid als Vertretung­slehrer arbeitet und ab Mai sein Referendar­iat beginnt, angetan. Der kuriose Abschied vom aktiven Bereich ist längst vergessen.

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FOTO: HD Beim SV Bergfried Leverkusen hat Hannes Diekamp sogar ein Trainerbür­o.

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