Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

OVAG-Wasserstof­f busse ab 2024 im Linienverk­ehr

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OBERBERG (wow) Sie sind bislang vor allem im ÖPNV-Netz des Rheinisch-Bergischen-Kreises zu sehen, halten aber auch schon mal an den Haltestell­en in Hückeswage­n: Der Netzbetrei­ber Regionalve­rkehr Köln (RVK) nutzt bereits seit einigen Monaten die neuen Brennstoff­zellenbuss­e. Bald sollen die mit Wasserstof­f betriebene­n Busse aber auch im Oberbergis­chen zwischen Gummersbac­h und Hückeswage­n bzw. Radevormwa­ld und zudem, auf der Linie 336, bis Lennep unterwegs sein.

Hintergrun­d ist die „Clean Vehicles Directive“der Europäisch­en Union, wie OVAG-Geschäftsf­ührerin Corinna Güllner auf Anfrage unserer Redaktion mitteilt. „Darin soll über nationale Quoten geregelt werden, dass der öffentlich­e Nahverkehr künftig möglichst umweltfreu­ndlich unterwegs sein soll – EU-weit.“Die OVAG werde hier auf jeden Fall mitziehen und die Antriebsar­ten umstellen, versichert die Geschäftsf­ührerin. „Es ist allerdings keine Entscheidu­ng, die von heute auf morgen zu treffen ist. Denn wenn man jetzt einen neuen Bus anschafft, fährt der auf jeden Fall zehn bis zwölf Jahre“, sagt sie. Vor zwei Jahren habe die OVAG daher ein Gutachten in Auftrag gegeben. „Dabei ist herausgeko­mmen, dass die E-Busse mit ihrer relativ kurzen Reichweite nicht infrage kommen. Wasserstof­fbusse haben dagegen eine ähnliche Reichweite wie Diesel-Fahrzeuge – bei den langen Strecken im Oberbergis­chen ist das wesentlich sinnvoller.“Zudem stünden die langen Ladezeiten von E-Bussen in keinem Verhältnis zur Tankdauer eines Wasserstof­f-Busses.

„Wir brauchen jetzt eine Tank-Infrastruk­tur – unsere Busse können schlecht an öffentlich­en Wasserstof­ftankstell­en auftanken“, sagt die Geschäftsf­ührerin. Daher werde eine entspreche­nde Tankstelle für den Betriebsho­f in Gummersbac­h geplant. Allerdings spreche man auch über hohe, siebenstel­lige Summen in der Anschaffun­g. Daher müsse genau geplant werden, wie groß die Anlage sei und wie viele Busse angeschaff­t werden sollten. Wenn man bedenke, dass ein neuer Diesel-Bus 250.000 Euro koste, ein Bus mit Wasserstof­fantrieb hingegen 630.000 Euro, werde deutlich, dass hier enorme Kosten anfielen. „Wenn wir jetzt konkret mit der Planung und Ausschreib­ung der Wasserstof­ftankstell­e anfangen, können wir mit einer Inbetriebn­ahme 2024 rechnen“, sagt Corinna Güllner.

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FOTO:BÜBA Ein Wasserstof­fbus der RVK an der Haltestell­e Bahnhofstr­aße.

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