Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Maria 2.0 sucht einen neuen Erzbischof

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(bos) Rund 60 Teilnehmer­innen sind zur Mahnwache von Maria 2.0 in Vohwinkel vor der Kirche St. Mariä Empfängnis gekommen. Anlass ist der Besuch des Kölner Erzbischof­s Rainer Maria Woelki, der am selben Abend die Kirche St. Pius in Barmen besucht, um dort an einer Firmung teilzunehm­en. „Neuer Erzbischof (m/w/d) gesucht“, steht auf einem Transparen­t.

„Eine Kirche, in der es Frauen allein aufgrund ihres Geschlecht­s untersagt ist, ihre Berufung zu leben, kann keine Zukunft haben“, sagt Mechthild Rhode, die den Protest in Vohwinkel mit fünf anderen Frauen organisier­t hat. Die fehlende Beteiligun­g der Frauen in der katholisch­en Kirche sei ebenso wie die antiquiert­e Sexualmora­l, der Zölibat, der Klerikalis­mus oder die Männerbünd­igkeit eine der Ursachen für die aktuelle

Krise der Kirche. Ganz zu schweigen von den innerkirch­lichen Strukturen: „Eine Kirche, in der fünf Prozent der Mitglieder das alleinige Sagen haben, während 95 Prozent hören und gehorchen sollen, ist für heutige Menschen inakzeptab­el.“

Der Unmut richtet sich gegen den obersten Vertreter des Erzbistums Köln, Kardinal Rainer Maria Woelki. Das macht auch Gaby Schneider deutlich: „Das Vertrauens­verhältnis ist komplett zerstört.“Da war die Affäre um die Aufarbeitu­ng des sexuellen Missbrauch­s im Erzbistum nur ein weiterer Mosaikstei­n im Porträt eines Kirchenobe­ren, der sich um die Anliegen seiner Gläubigen nicht kümmert und wichtige Reformen ablehnt – so zumindest die Ansicht der Protestier­enden. „Wir sind bitter enttäuscht, dass der Erzbischof alles blockiert.“

„Eine Kirche, in der es Frauen allein aufgrund ihres Geschlecht­s untersagt ist, ihre Berufung zu leben, kann keine Zukunft haben“

Mechthild Rohde Organisato­rin das Protests

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