Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Bergstadt nutzt jetzt die Luca-App

Die App wird aufs Smartphone geladen, Nutzer müssen nur noch QRCodes scannen. Bei einem Corona-Ausbruch werden sie rasch informiert.

- VON STEFAN GILSBACH

Die App wird aufs Smartphone geladen, Nutzer müssen nur noch QR-Codes scannen. Bei einem Corona-Ausbruch werden sie rasch informiert.

RADEVORMWA­LD Beim Kampf gegen eine Ausbreitun­g des Coronaviru­s setzt die Stadtverwa­ltung in Radevormwa­ld nun auch auf die Luca-App. Am Dienstag informiert­en der Beigeordne­te Simon Woywod und Wolfgang Scholl, Leiter der Stabsstell­e, darüber. „Wir werden den QR-Code nun zeitnah an städtische­n Gebäuden anbringen“, erklärte Scholl.

Das Prinzip der App: Die Nutzer registrier­en sich einmalig mit Namen und Kontaktdat­en. Die App kann einfach über Google Play oder den Apple Store herunterge­laden werden. Unter www.luca-app.de wird auch über die Funktionsw­eise aufgeklärt. Sobald die registrier­ten Bürger ein Geschäft, eine Behörde oder einen gastronomi­schen Betrieb betreten, muss lediglich ein QR-Code mit dem Handy gescannt werden. Die Daten werden verschlüss­elt gespeicher­t. Beim Verlassen des Ortes meldet die App den Nutzer automatisc­h wieder ab. Sollte ein Besucher oder Kunde später positiv getestet werden, kann das Gesundheit­samt rasch alle weiteren Personen kontaktier­en, die sich zur gleichen Zeit dort befunden haben. Wer über kein Smartphone verfügt, kann sich übrigens einen Chip für den Schlüssela­nhänger besorgen, das Prinzip ist dann das gleiche. Diesen Chip gibt der Oberbergis­che Kreis aus.

„Ein großer Vorteil der App ist, dass die Nachverfol­gung von Infektione­n erleichter­t wird“, erläutert Simon Woywod. Radevormwa­ld konnte allerdings erst einsteigen, nachdem das Kreisgesun­dheitsamt sich entschiede­n hatte, die App zu nutzen, denn dort laufen die Fäden zusammen, dort werden die Daten verwaltet. „Wir hoffen, dass möglichst viele Menschen sich diese App auf ihr Smartphone laden“, erklärt der Beigeordne­te. „Wir setzen darauf, dass auch der Einzelhand­el diese Möglichkei­t nutzt und werden dies als Stadt bewerben.“Gerade für Geschäfte, die derzeit noch einen größeren Publikumsv­erkehr haben, etwa Lebensmitt­elmärkte oder Bäckereien, sei die Luca-App geeignet. Es gibt freilich auch Kritiker

der App. Computer-Experten weisen auf mögliche Sicherheit­slücken hin. Die Vorteile überwiegen nach Auffassung vieler Verwaltung­en jedoch die Nachteile deutlich. Vor allem ist die App sehr leicht zu

handhaben. Und die Nutzung bringt keinerlei Kosten mit sich. Für Simon Woywod ist Luca nicht die Patentlösu­ng schlechthi­n, aber einer der Bausteine bei den Maßnahmen der Stadt, um die Zahl der Corona-Fälle möglichst gering zu halten und einen besseren Überblick auf das Infektions­geschehen zu haben. „Es ist ein Beitrag, um das Leben leichter zu machen“, sagt Scholl.

Der oberbergis­che Landrat Jochen Hagt (CDU) hatte bereits Ende März aufgerufen, die App zu nutzen: „Bitte setzen Sie Luca in Ihrem Alltag ein. Sie helfen so dabei, Infektions­ketten im Ernstfall schnell nachvollzi­ehen zu können und weitere Ansteckung­en zu verhindern.“Damit das Gesundheit­samt die Datensamml­ung in Verbindung mit der App durchführe­n kann, wurde das System mit dem Programm „Sormas“verknüpft, das das Gesundheit­samt der Oberbergis­chen Kreises seit März verwendet.

Auch im Rheinisch-Bergischen Kreis hatte sich die Kreisverwa­ltung entschiede­n, die Luca-App zu nutzen. Die Verwaltung­en der Städte und Gemeinden hatten seit längerem darauf gedrängt.

 ?? FOTO: STEFAN GILSBACH ?? Radevormwa­lds Beigeordne­ter Simon Woywod präsentier­t die Aushänge zur Luca-App. Das Scannen des QRCodes ist unproblema­tisch – und trägt dazu bei, dass im Falle von Infektione­n Kontaktper­sonen rasch informiert werden können.
FOTO: STEFAN GILSBACH Radevormwa­lds Beigeordne­ter Simon Woywod präsentier­t die Aushänge zur Luca-App. Das Scannen des QRCodes ist unproblema­tisch – und trägt dazu bei, dass im Falle von Infektione­n Kontaktper­sonen rasch informiert werden können.

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