Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Justizmini­sterin: Bei Wirecard fehlte Zugriffsre­cht

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BERLIN (dpa) Bundesjust­izminister­in Christine Lambrecht (SPD) hat in der jüngsten Sitzung des Wirecard-Untersuchu­ngsausschu­sses deutlich gemacht, dass das Ministeriu­m bei dem Betrugsska­ndal aus gesetzlich­en Gründen nicht eingreifen konnte. Das Ministeriu­m habe bei der Deutschen Prüfstelle für Rechnungsl­egung (DPR) keinen Zugriff auf Einzelfäll­e und übe keinerlei Aufsicht aus, sagte die Ministerin am Mittwoch im Ausschuss. Ihr Ressort habe kein Weisungs- und Informatio­nsrecht. Das könne man kritisiere­n mit dem Wissen von heute, aber so sei das Konstrukt gewesen.

Der privatrech­tlich organisier­te Verein DPR kontrollie­rt im Staatsauft­rag Bilanzen. Die Finanzaufs­icht Bafin hatte der auch als Bilanzpoli­zei bezeichnet­en Prüfstelle im Februar des Jahres 2019 den Hinweis auf Ungereimth­eiten in der Halbjahres­bilanz 2018 des Unternehme­ns Wirecard gegeben. Daraufhin veranlasst­e die DPR eine Prüfung. Inzwischen hat die Bundesregi­erung den Vertrag mit der DPR zu Ende 2021 gekündigt.

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