Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald
Viele Köche verderben den Brei
(Impfzentren, Haus- und Betriebsärzte) und dass die Menschen das auch wollen. Wie wäre es denn, die „Corona-Helden“, die Kräfte in den Krankenhäusern, speziell von den Intensivstationen, aber auch die Pflegekräfte in den Alten- und Pflegeheimen, die ja inzwischen geimpft sind, damit zu belohnen, dass sie in ihrem wohlverdienten Urlaub mit einer „Green Card“als erste auch reisen und Hotels nutzen dürfen?
Dr. Axel Schmidt-Wetter Per E-Mail
Die mangelhafte Bewältigung der Corona-Krise in Deutschland hat letztendlich ihre Ursache in ihrer Überregulierung durch zu viele Politiker. Wenn ich unser „kleines“Deutschland auf meiner großen Weltkarte sehe, muss ich feststellen, dass wir mit 83 Millionen Einwohnern zu dicht besiedelt sind, und mit 16 Landesparlamenten und 16 Landesregierungen mit je mindestens einem Dutzend Ministerien und Tausenden Beamten sowie einem immer mehr expandierenden Bundestag und der Bundesregierung schon „überregiert“werden. Dann kommen noch die ineffektiven Institutionen der Europäischen Union wie Parlament und Kommission hinzu! Wenn man dann an den alten Spruch denkt: „Viele Köche verderben den Brei“, wen wundert es da noch, wenn man Corona nicht in den Griff bekommt?
Das Problem der Partymacher im baden-württembergischen Tübingen haben auch andere Städte. Steigende Inzidenzwerte im Landkreis Tübingen sind Folge der intensiven Testungen. Dazu kommt ein lokaler Cluster, der nichts mit dem Tübinger Modell zu tun hat. Zunehmend die ganze Welt schaut auf Tübingen. Das Modell sollte unbedingt fortgesetzt werden mit besserem Schutz gegen unkontrollierten Zulauf und besserer wissenschaftlicher Begleitung. Das beginnt schon mit der Publikation der Inzidenzwerte: das Robert-Koch-Institut führt nur die Werte vom Landkreis Tübingen. Wo bitte sind die Inzidenzwerte der Stadt Tübingen dokumentiert? Das Tübinger Modell bedeutet Hoffnung. Doch wird es auch federführend für die Pandemiepolitik? Die Medizinerin Lisa Federle hat den richtigen Namen. Und auch wenn die Tübinger Ärztin und Macherin nicht in die Politik will: Wir brauchen Macher wie Frau Federle – auch in den Parlamenten bitte.
Martin Stamer Königswinter