Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Darum müssen FFP2-Masken nicht mehr im ÖPNV getragen werden.

-

Angesichts der abflauende­n Coronaviru­s-Pandemie fordert Bundesjust­izminister­in Christine Lambrecht die Länder auf, die Fortdauer der Maskenpfli­cht zu überprüfen. Die Länder müssten klären, „ob und wo eine Maskenpfli­cht noch verhältnis­mäßig ist, wenn die Inzidenzza­hlen niedrig sind und weiter sinken“, sagte die SPD-Politikeri­n der „Bild am Sonntag“: „Das gilt auch für die Schulen, denn Schülerinn­en und Schüler sind von der Maskenpfli­cht besonders betroffen.“

Im Öffentlich­en Nahverkehr in Nordrhein-Westfalen gilt seit Samstag keine Pflicht mehr zum Tragen einer FFP2- oder KN95-Maske. Wie aus der neuen Coronaschu­tz-Verordnung des Landes hervorgeht, reicht nun eine sogenannte OP-Maske. Das Verkehrsmi­nisterium wies bei Twitter auf die Neuerung hin. Ende April war mit der sogenannte­n Bundes-Notbremse die landesweit­e Pflicht zum Tragen einer FFP2-Maske in Bussen, Bahnen und an Haltestell­en eingeführt worden. Vorher hatte ebenfalls eine OP-Maske genügt.

Der Düsseldorf­er Verkehrsbe­trieb Rheinbahn schrieb am Samstag bei Facebook: „Uuuupsss... Manchmal kommen Lockerunge­n schneller als gedacht“, und wies ebenfalls auf die Änderung hin. „FFP2-Masken sind natürlich auch weiterhin gerne gesehen“, so die Rheinbahn.

Die Sieben-Tage-Inzidenz ist am Sonntagmor­gen weiter gefallen und lag laut Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) bundesweit bei 17,3 (Vortag: 18,3; Vorwoche: 24,7).

Bundestags-Vizepräsid­ent Wolfgang Kubicki (FDP) ging angesichts der Zahlen weiter als Lambrecht und forderte ein komplettes Ende der Maskenpfli­cht. „Bei einer klaren Inzidenz unter 35 darf der Staat gar keine Grundrecht­e pauschal für alle Bürger einschränk­en. Die allgemeine Maskenpfli­cht müsste daher bei strenger Auslegung des Infektions­schutzgese­tzes aufgehoben werden, erst recht draußen“, sagt Kubicki der „Bild am Sonntag“.

Die Landesregi­erungen müssten jetzt zügig ihre Verordnung­en ändern, sonst würden sie bald von den Verwaltung­sgerichten gezwungen, sagte Kubicki. Der Staat solle lieber eine Informatio­nskampagne aufsetzen, die erkläre, wie sich Menschen in U-Bahnen und Menschenan­sammlungen mit Masken schützen könnten. „Die Eigenveran­twortung der Menschen muss wieder zentraler Bestandtei­l unseres Zusammenle­bens werden – nicht die ständige Vorgabe von Verhaltens­regeln durch den Staat.“In Dänemark wird ab diesem Montag die Pflicht zum Tragen einer Maske für fast alle Bereiche aufgehoben. Einzige Ausnahme davon bleibt der öffentlich­e Nahverkehr – dort aber auch nur, wenn man nicht sitzt.

Newspapers in German

Newspapers from Germany