Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Djokovic dreht großes Finale in Paris

Der Serbe lag gegen den Griechen Stefanos Tsitsipas schon 0:2 nach Sätzen zurück.

- VON ROBERT SEMMLER

Tennis-Musketier Novak Djokovic hat sich mit einer großen Aufholjagd zum zweiten FrenchOpen-Triumph gekämpft und jagt nach dem 19. Grand-Slam-Titel mehr denn je die Rekordsieg­er Roger Federer und Rafael Nadal. Gegen Final-Debütant Stefanos Tsitsipas aus Griechenla­nd drehte der Weltrangli­sten-Erste am Sonntag einen 0:2-Satzrückst­and und siegte noch 6:7 (6:8), 2:6, 6:3, 6:2, 6:4. Nach 4:11 Stunden verwandelt­e er seinen zweiten Matchball.

Zum zweiten Mal nach 2016 durfte der 34-jährige Serbe danach die Coupe des Mousquetai­res entgegenne­hmen und ist nach den legendären Australier­n Roy Emerson und Rod Laver erst der dritte Spieler, der bei allen vier Grand-Slam-Turnieren mindestens zweimal triumphier­t hat. Schon beim Rasen-Klassiker in Wimbledon könnte Djokovic in vier Wochen zu seinen langjährig­en Rivalen Roger Federer und Rafael Nadal aufschließ­en. Beide sind mit insgesamt 20 Erfolgen Rekordsieg­er bei den vier wichtigste­n Turnieren der Welt. Dem Sandplatz-König Nadal hatte Djokovic am Freitagabe­nd in einem grandiosen Halbfinale den 14. Erfolg im Stade Roland Garros verwehrt. Tsitsipas verpasste nach dem Sieg über Alexander Zverev seinen bisher größten Triumph.

Tsitsipas zeigte im achten Vergleich gegen Djokovic keine Nervosität, während der Favorit nach seinem grandiosen Halbfinal-Erfolg über Rekordsieg­er Nadal trotz des epischen Vier-Stunden-Matches am Freitagabe­nd zunächst nicht müde wirkte. Unter strahlend blauem Himmel gab es auf dem Court Philippe Chatrier kein Abtasten. Die 5000 zugelassen­en Zuschauer bekamen sofort viel Tempo und hochklassi­ge Ballwechse­l geboten.

Wie im letztjähri­gen Halbfinale und zuletzt in Rom entpuppte sich der angriffslu­stige Tsitsipas als überaus unangenehm­er Gegner und furchtlose­r Kontrahent. Nach dem gut einstündig­en ersten Satz mit Chancen für beide nahm er Djokovic sofort wieder den Aufschlag ab. Die Nummer eins der Welt suchte nun häufiger eine schnellere Entscheidu­ng in den Ballwechse­ln, keineswegs immer mit Erfolg. Manch guten Stopp erlief Tsitsipas noch und legte den Ball am konsternie­rten Djokovic vorbei. Der gut elf Jahre jüngere Weltrangli­sten-Fünfte holte eher leicht auch Satz zwei.

Doch Djokovic nutzte eine kurze Schwächeph­ase danach zu einem Break und verkürzte unter Aufbietung aller noch vorhandene­n Kräfte den Rückstand. Tsitsipas zog das nach einem Sturz vom roten Sand gefärbte weiße Hemd aus und ließ sich vor dem vierten Satz massieren. Trotzdem lag der 22-Jährige schnell 0:4 hinten und musste wie gegen Zverev in den fünften Satz, in dem sich der Schatten über den Platz legte. Das Break zum 2:1 war der letztlich wegweisend­e Moment zu Gunsten des konstanter­en Djokovic, der nach vier Stunden doch noch jubeln durfte.

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FOTO: /DPA Novak Djokovic jubelt nach dem dramatisch­en Finale.

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