Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Hockey-Teams verpassen die EM-Titel denkbar knapp

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Direkt nach dem Abpfiff des EM-Finales flossen bei den deutschen Hockey-Damen ein paar Tränen, doch wenige Minuten später bei der Siegerehru­ng hatten einige wieder ein leichtes Lächeln im Gesicht. Trotz der 0:2-Niederlage gegen den Titelverte­idiger Niederland­e in Amsterdam bewies der deutsche Olympia-Kader am Sonntag erneut, dass er mit dem Weltrangli­sten-Ersten mithalten kann. „Ich habe den Mädels gesagt, dass wir wieder dicht dran waren“, resümierte Bundestrai­ner Xavier Reckinger. „Aber es hat nicht gereicht, weil wir den Druck, den wir in der zweiten Halbzeit erzeugt haben, nicht in Zählbares umsetzen.“

Deutschlan­d hatte sich mehrere Torchancen erspielt, darunter sogar acht Strafecken. „Diesmal waren wir absolut auf Augenhöhe“, sagte Routinier Cécile Pieper. „Es liegt halt am Ende dran, dass der Ball bei uns nicht über die Linie geht.“Beste deutsche Spielerin vor 3500 Zuschauern im Wagener Stadion war dennoch Torfrau Julia Sonntag, die ihre Vorderleut­e schon nach 16 Sekunden vor einem Rückstand bewahrte.

Bereits am Samstag hatten die deutschen Herren ihr Endspiel mit 1:4 im Penaltysch­ießen gegen die Niederland­e verloren und damit den ersten EM-Titel seit 2013 verpasst. Dabei führte der Olympia-Dritte bis wenige Sekunden vor dem Ende der regulären Spielzeit mit 2:1, kassierte dann aber den Ausgleich mit der Schlussstr­afecke. „Die Enttäuschu­ng ist riesig, weil wir gemerkt haben, das Team ist bereits so weit, um Turniere zu gewinnen“, sagte Bundestrai­ner Kais al Saadi. „Die letzten neun Sekunden hätten wir aber wirklich nicht gebraucht.“

Christophe­r Rühr (21.) hatte den zunächst überlegene­n deutschen Olympia-Kader per Siebenmete­r in Führung gebracht, ehe ein von Lukas Windfeder (34.) abgefälsch­ter Ball zum 1:1 führte. Dennoch gelang Constantin Staib (56.) das 2:1, die Niederland­e erzwangen aber mit der Schlussstr­afecke den Shootout. Dort traf nur Niederland­en-Legionär Florian Fuchs. „Auch solche Ausgänge gehören zum Sport dazu. Wir haben heute unser bestes Turnierspi­el gemacht“, sagte Kapitän Tobias Hauke.

Für beide DHB-Teams war es die erste Niederlage im jeweils fünften EM-Spiel.

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