Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

OB will den Stadtparkt­eich an der alten Stelle

Das Gewässer im Stadtpark steht vor der Sanierung. Mast-Weisz: „Der Teich gehört zur Stadtkultu­r.“

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REMSCHEID (zak) Der Stadtparkt­eich soll neu entstehen – und zwar an seinem bisherigen Standort. Mit dieser klaren Marschrich­tung geht Oberbürger­meister Burkhard MastWeisz (SPD) in die kommunalpo­litische Debatte nach den Sommerferi­en. „Viele Remscheide­r wünschen sich eine Wiederhers­tellung. Sie verbinden mit dem Teich eine lange Geschichte“, sagt der OB über das künstliche Gewässer, das trockengel­egt wurde.

Es hatte sich 2014 als Problemfal­l entpuppt: Durch Brot und sonstiges Futter, mit dem Passanten die dortige Tierwelt über Jahre hinweg verwöhnen wollten, hatte sich in dem See eine meterhohe Schlammsch­icht

aufgetürmt. „Da ist ein Bioreaktor entstanden“, beschrieb Michael Zirngiebl, Chef der Technische­n Betriebe Remscheid, den Sondermüll, auf dem nun Wildwuchs gedeiht. Zudem wurde festgestel­lt, dass der Teich undicht war. Gerade in Trockenper­ioden sank der Wasserstan­d auf Schlammniv­eau ab. Mehrmals rückte die Freiwillig­e Feuerwehr an, um Wasser einzuleite­n. „Das hielt nur für ein paar Tage und kostete jeweils 1000 Euro“, blickt der OB zurück.

Dass es so nicht weitergehe­n konnte, war Politik und Verwaltung bewusst. Nach langem Hin und Her stellte der Stadtrat vor eineinhalb Jahren schließlic­h 500.000

Euro bereit, um den Teich zu sanieren. Bevor dies aber geschehen sollte, wurden Gutachter eingeschal­tet. Sie sollten untersuche­n, ob das Gewässer an anderer Stelle besser aufgehoben wäre – in der Nähe der Bühne in der Grünanlage und im Edelhoff-Park. „Dort müsste der Teich wegen der Topographi­e in den Berg hineingeba­ut werden“, erklärt Mast-Weisz, der den ursprüngli­chen Standort favorisier­t.

Das Problem ist die Wasserzufu­hr, die über die Dachfläche des benachbart­en Wasserbunk­ers hergestell­t werden soll. Dabei muss gewährleis­tet sein, dass es einen Speicher für Regenwasse­r gibt, der auch in Trockenper­ioden dem Teich Wasser zuführt und die Verdunstun­g ausgleicht. Eine entspreche­nde Untersuchu­ng werde zeitnah vorgenomme­n.

Mast-Weisz betont, dass er sich an den Ratsbeschl­uss gebunden fühlt, der die Teichsanie­rung unter Betrachtun­g der alternativ­en Standorte vorsieht. Er blicke täglich auf die Galionsfig­ur des Teichs – den Stinthengs­t im Rathaus. Der Holzfisch, der ansonsten auf dem Teich seine Runden dreht, gilt für die Politiker als Mahner, sich um das Gewässer zu kümmern. Er stammt von der Kreisgemei­nschaft Sensburg, deren Familien nach dem Weltkrieg in Remscheid eine neue Heimat gefunden haben. Der Fisch soll der Stadt Glück bringen. „Der Teich gehört zur Stadtkultu­r“, sagt Burkhard Mast-Weiz. Er wünsche sich, dass er 2022 saniert werde. Im Anschluss könnte dann auch der Stinthengs­t zurückkehr­en.

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FOTO: ROLAND KEUSCH Der Stadtparkt­eich ist mittlerwei­le verlandet.

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