Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald
Fünf besondere Songs der Gruppe
„Tangerine” (1970) Unglaublich schönes Stück. Jedem sei die zweite Hälfte des Albums „III” empfohlen. Led Zeppelin schalten einen Gang zurück und zeigen, dass sie auch sanft klingen können. „Tangerine” ist Folk, man hört die Fingernägel auf den Saiten. Das Stück hat nostalgisches Flair, Robert Plant schwelgt in der Idylle.
„The Battle Of Evermore” (1971) Ganz großes Tennis. Robert Plant im Duett mit der großen Sandy Denny von Fairport Convention. Sie gehörte mit Linda Thompson und Christine Perfect (die später als Christine
McVie in die USA ging und Fleetwood Macs erfolgreichste Phase mitbestimmte) zu den drei tollsten britischen Sängerinnen jener Zeit.
„In The Light” (1975) Epische neun Minuten lang. Irre langsamer Aufbau. John Paul Jones experimentiert mit dem Synthie, und weil das so komplex war, spielten Led Zeppelin das Lied nie live. Nach knapp drei Minuten legen sie dann los. Sehr schön die Stelle, an der sie sozusagen das Meer teilen: Alle treten beiseite, um Jimmy Page eine Gitarrenlinie in den Song legen zu lassen. Herrlich.
„Achilles Last Stand” (1976) An diesem zehn Minuten langen Stück gab es viel Kritik: Wie klingen die Gitarren bloß? Was singen sie da für komisches Zeug? Es gilt als Anfang vom Ende. Vielleicht sollte man dem Song eine zweite Chance geben. Denn eigentlich ist „Achilles Last Stand” nämlich auf eine ziemlich gute Art wahnsinnig, vor allem, wenn Plant gegen Ende im Chor mit sich selbst singt und seine Verse mit Stereoeffekt herumdiffundieren lässt.
„D’yer Mak’er” (1973) Apropos Wahnsinn: Was ist das denn für ein Lied? Led Zeppelin machen hier Reggae. Und das Verrückteste ist, dass sich der Titel vom Album „Houses Of The Holy” damals zum Radio-Hit entwickelte.