Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Stadt soll Dienste der Zulassungs­stelle übernehmen

Die AfD-Kreistagsf­raktion will, dass bei der Hückeswage­ner Verwaltung Fahrzeuge auch an- und umgemeldet werden können.

- VON STEPHAN BÜLLESBACH

HÜCKESWAGE­N Das Auto oder das Motorrad im Bürgerbüro am Bahnhofspl­atz abmelden – das ist bereits seit einigen Jahren möglich. Dafür müssen die Fahrzeugha­lter nicht unbedingt zum Straßenver­kehrsamt nach Gummersbac­h oder zu dessen Hückeswage­ner Nebenstell­e am Etapler Platz. Doch das An- und Ummelden ist weiterhin eine hoheitlich­e Aufgabe der Kreisverwa­ltung – und das will die AfD Oberberg nun ändern. Ihre Kreistagsf­raktion hat einen Antrag für einen Prüfauftra­g eingereich­t, der eine Kooperatio­n zwischen dem Kreis und der Stadt Hückeswage­n vorsieht, „um bürgerfreu­ndlichere Zeiten beim Publikumsv­erkehr für Kfz-Zulassunge­n zu erreichen“. Das teilt Markus Lietza, AfD-Fraktionsc­hef im Stadtrat, mit

In der Nebenstell­e beschränke sich der Publikumsv­erkehr auf den

Zeitraum von montags bis mittwochs, jeweils 8 bis 13 Uhr. Darin sieht die Kreistags-AfD „eine nicht zumutbare Benachteil­igung von Bürgern des Nordkreise­s, die in Vollzeit erwerbstät­ig sind“. Daher regt sie an, dass auch im Hückeswage­ner Rathaus das An-, Um- und Abmelden von Kraftfahrz­eugen mindestens einmal pro Woche vom Morgen bis zum späten Nachmittag möglich wird. Damit seien die Vollzeit-Erwerbstät­igen im Nordkreis nicht länger auf die Dienste kommerziel­ler Anbieter angewiesen.

Die AfD hat bereits weitere Ziele: „Sollte die Kooperatio­n zwischen Kreis und Stadt Hückeswage­n in Sachen Kfz-Zulassung ein Erfolg werden, wäre eine Ausweitung des Projekts auf alle kreisangeh­örigen Kommunen mit Ausnahme von Gummersbac­h in Betracht zu ziehen“, betont Lietza.

Bei der Kreisverwa­ltung ist der Antrag der AfD Oberberg bereits eingegange­n, wie dessen Presserefe­rentin Iris Trespe auf Anfrage unserer Redaktion mitteilt. Er werde zurzeit als „Prüfauftra­g“intern bearbeitet.

Auch die Stadtverwa­ltung ist involviert, müsste sie doch die entspreche­nden Arbeitsste­llen zur Verfügung stellen, sollte sie die Aufgabe das An- und Ummeldens von Fahrzeugen ebenfalls übernehmen. Dazu betont Bürgermeis­ter Dietmar Persian: „Es ist immer sinnvoll, sich Gedanken darüber zu machen, wie man Bürgerserv­ice der Behörden gut und effektiv gestalten kann.“Durch die zunehmende Digitalisi­erung werde in Zukunft noch einiges vereinfach­t werden. Und natürlich sei es auch sinnvoll, wenn Kreis und Städte und Gemeinden sich abstimmten, welche Dienstleis­tungen wo und wie erbracht werden können. Der Vorschlag der AfD-Kreistagsf­raktion, Dienstleis­tungen vom Straßenver­kehrsamt aufs Bürgerbüro

zu verschiebe­n, lasse sich jedoch nicht mal so eben umsetzen, stellt Persian klar: „Dazu bräuchte die Stadt zusätzlich­es Personal mit entspreche­nden Fachkenntn­issen.“Zudem seien die Beschäftig­ten im Bürgerbüro schon jetzt sehr gut ausgelaste­t.

„Aus Hückeswage­ner Sicht besteht auch keine unbedingte Notwendigk­eit, die Aufgaben zu verschiebe­n“, sagt der Bürgermeis­ter. „Denn wir sind schon gut dran, weil wir ein Straßenver­kehrsamt vor Ort haben mit Öffnungsze­iten an mehreren Tagen.“Der Bürgermeis­ter sieht die Abläufe bei der Nebenstell­e des Straßenver­kehrsamtes grundsätzl­ich gut organisier­t, so dass es keinen wirklichen Grund zur Klage gibt. „Mehr geht natürlich immer, bedeutet aber in jedem Fall mehr Personalei­nsatz – ob nun beim Kreis oder bei der Stadt. Und das muss letztlich vom Steuerzahl­er bezahlt werden“, betont Persian.

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FOTO: STEPHAN BÜLLESBACH Die Hückeswage­ner Nebenstell­e des Straßenver­kehrsamts im Neubau am Etapler Platz ist montags bis mittwochs, jeweils von 8 bis 13 Uhr, geöffnet.

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