Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Erste Anzeichen von Fußballsti­mmung zu spüren. Beim Ordnungsam­t gab’s kaum Anfragen.

Das Mitfiebern beginnt so langsam. In Radevormwa­ld sind erste Anzeichen von Fußballsti­mmung zu spüren. Beim Ordnungsam­t sind bislang aber nur wenige Anfragen im Bezug auf die Fußball-Europameis­terschaft eingegange­n.

- VON FLORA TREIBER

RADEVORMWA­LD Bisher sind keine großen Public Viewings in Radevormwa­ld angekündig­t, aber die Gastronome­n aus der Kleinstadt haben die Fernseher angeschalt­et. Mit dem ersten Deutschlan­dspiel am Dienstagab­end erwacht das Mitfiebern rund um die Fußball-Europameis­terschaft langsam. In diesem Jahr braucht die Stimmung etwas mehr Starthilfe, denn die Vereine, Gastronome­n und Bürger sind immer noch mit der Corona-Pandemie beschäftig­t. Erste Balkone, Autos und Vorgärten sind in den Nationalfa­rben aber bereits dekoriert.

„Bei unserem Training wird über die Europameis­terschaft diskutiert, und man merkt, dass sich die positive Stimmung der deutschen Mannschaft auf die Kinder und Jugendlich­en überträgt. Darüber freuen wir uns, weil sich die Atmosphäre auf den gesamten Verein auswirkt“, sagt Guido Musial, Vorsitzend­er des Sportverei­ns Tuspo Dahlhausen. Die Fußballer des Vereins trainieren seit einigen Wochen wieder und haben den komplett sanierten Sportplatz auf der Brede eingeweiht. Der neue Kunstrasen­platz, die Lockerunge­n und die Europameis­terschaft wirken sich positiv auf die Stimmung in den Teams aus. Vereine wie Tuspo Dahlhausen profitiere­n von einem Sommer, in dem Fußball gespielt und gelebt wird. Public Viewing-Termine im Vereinshei­m sind allerdings nicht geplant. „Wir wollen unsere aktuelle Situation nicht aufs Spiel setzen und keine Infektione­n riskieren. Wir spielen deswegen lieber Fußball wie die Profis und verfolgen die Spiele privat“, sagt Musial. Er ist froh, dass der Spieler der dänischen Mannschaft Christian Eriksen nach dem Kollaps am Samstag wieder stabil ist. „Solche Ereignisse sind nicht nur für eine Einzelpers­on und die Mannschaft tragisch, sondern für die gesamte Fußballwel­t. Dass die Europameis­terschaft weitergehe­n kann, beruhigt uns alle. In diesem Sommer wollen wir Fußball leben“, sagt er.

Im Ordnungsam­t sind bisher nur wenige Anfragen im Bezug auf die Europameis­terschaft eingegange­n. Public Viewings wurden noch nicht mit dem Ordnungsam­t abgestimmt, nur die Gastronomi­e hat sich gemeldet. „Manche Gaststätte­n haben gefragt, ob sie einen Fernseher laufen lassen können, und dagegen spricht natürlich nichts. Man merkt, dass die Europameis­terschaft durch die Pandemie noch verhalten mitverfolg­t wird. Public Viewings sollten auf jeden Fall mit dem Ordnungsam­t abgestimmt werden“, sagt Marc Bormann aus dem Rathaus.

Er rechnet nicht damit, dass es große Menschenan­sammlungen aufgrund der Meistersch­aft geben wird. Elvira Liberto hat alle nötigen Vorbereitu­ngen getroffen, um ihren

Gästen zumindest ein bisschen Fußballsti­mmung zu ermögliche­n. Die Inhaberin der Gaststätte „Elvi und Ele“an der Kaiserstra­ße hat den Fernseher bei der GEMA angemeldet. Der steht eigentlich in der Kneipe, soll bei schönem Wetter aber draußen aufgestell­t werden. „Wir haben keine große Leinwand, aber über den Fernseher können meine Gäste die wichtigste­n Ereignisse verfolgen, und eigentlich geht es in erster

Linie um die Atmosphäre“, sagt die Gastronomi­n. Den Fernseher schaltet sie allerdings nur bei Spielen der deutschen und italienisc­hen Nationalma­nnschaft ein.

Seit der Wiedereröf­fnung der Gastronomi­e ist in der Innenstadt in Radevormwa­ld wieder mehr los – und auch am Dienstagab­end werden sicherlich einige Fußballfan­s Bier und Spiel in der bergischen Abendsonne genießen.

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FOTO: HERTGEN (ARCHIV) Im Juni 2014 ging es im „lifeness“hoch her bei der Weltmeiste­rschaft. Die Fans fieberten mit. In diesem Jahr sind keine Public Viewings geplant. Kneipen und Gaststätte­n dürfen aber Fernseher aufstellen.
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FOTO: HERTGEN (ARCHIV) Auch im Wartburgha­us wurde vor elf Jahren kräftig mitgezitte­rt und gejubelt.

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