Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald
Viele Rader wollen den digitalen Impfpass
Bereits am ersten Tag gab es in den Apotheken zahlreiche Interessenten. Die Technik funktioniert gut.
RADEVORMWALD Etwa ein Viertel der Apotheken im Rheinland beteiligt sich seit Montag an der Ausstellung des digitalen Impfpasses. Das teilt der Apothekerverband Nordrhein mit. Unter den Apotheken in Radevormwald ist die Quote allerdings deutlich höher. In der Innenstadt sind Bergische Apotheke und Fuchs-Apotheke, die Bären- und die Löwen-Apotheke dabei. Und der Andrang war am ersten Tag bereits groß.
„Wir haben bereits etwa 100 Impfpässe ausgestellt“, berichtete am frühen Montagnachmittag Dr. Ralph Bültmann, der Inhaber der Bergischen Apotheke am Schlossmacherplatz sowie der Fuchs-Apotheke an der Kaiserstraße Anfragen habe es schon in der vergangenen Woche gegeben, da Bundesgesundheitsminister Jens Spahl (CDU) die Aktion groß angekündigt hatte. „Die technischen Infos kamen allerdings am Freitag“, bemängelt Bültmann. Ansonsten klappe das Prozedere aber gut. „So lange die Seite stabil bleibt, geht es rasch, es braucht nur zehn Minuten.“
Auch Cathrin Schmitz, die Inhaberin der Löwen-Apotheke an der Kaiserstraße, und ihre Mitarbeiterinnen hatten schon viele Anfragen. „Wir waren seit Montagmorgen startklar, und es hat wunderbar geklappt.“ Die Sorgen, dass die digitale Technik überlastet sein könnte, habe sich nicht bestätigt, „obwohl ich eigentlich damit gerechnet hatte“. Eine Annahme, die nicht von ungefähr kommt, waren doch bei den ersten Anmeldungen zu den Terminen im Impfzentrum die Server rasch zusammengebrochen. Diesmal bliet das Chaos zumindest im Oberbergischen offensichtlich aus.
Cathrin Schmitz resümiert daher den ersten Tag: „Die Ausstellung des Impfpasses ist gut gelaufen. Etwas mehr Vorlaufzeit für die Apotheker wäre allerdings schön gewesen.“
Auch das Team der Bären-Apotheke hatte am frühen Nachmittag bereits etwa 40 digitale Impfpässe ausgestellt, berichtet Mitarbeiterin Kiymet Özkul. Auf die Frage, ob es eher ältere oder auch jüngere Menschen gewesen seien, die nach dem digitalen Zertifikat gefragt hätten, erklärt Özkul: „Das war querbeet.“
Mit dem digitalen Impfpass können Bürger in der ganzen EU nachweisen, dass sie vollständig geimpft sind. Der Nachweis kann von Ärzten, Impfzentren und Apotheken ausgestellt werden. Er wird in der Corona-Warn-App oder der CovPass-App gespeichert, den sich der Bürger auf das Handy lädt. Für jede Impfung erhält der Bürger einen Nachweis in Form eines QR-Codes ausgedruckt. Wenn er beide QRCodes per Handy einscannt, weist die App ihn als vollständig geimpft aus. Im Fall des Impfstoffes des Herstellers Johnson & Johnson, der mit einer Impfung auskommt, gibt es entsprechend nur einen QR-Code.
Der Deutsche Apothekerverband bietet unter www.mein-apothekenmanager.de eine Übersicht über die Apotheken an, die sich beteiligen. So kann der Bürger ermitteln, wo in seiner Nähe eine Apotheke bei der Aktion mitmacht.
Detaillierte Informationen, wie der digitale Impfpass funktioniert, finden Interessierte auch im Internet. rp-online.de/panorama/coronavirus