Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald
Café der Öku-Ini ist geschlossen
Das Café der Ökumenischen Initiative ist vorerst geschlossen. Die Stadt erklärt, hygienische Standards seien nicht erfüllt worden.
Ärger im Hürxthal – der Café-Betreiber muss gehen. Die Stadt erklärt dazu, hygienische Standards seien nicht erfüllt worden.
RADEVORMWALD Das Hürxthal, früher auch als Haus der Begegnung bekannt, ist ein Treffpunkt für Menschen in Radevormwald. Hier sind unter anderem der Trägerverein „aktiv55plus“, die Ökumenische Initiative und der Rader Mittagstisch ansässig und bieten Aktivitäten an.
Die „Öku-Ini“, wie sie auch kurz genannt wird, bietet in den Räumlichkeiten ein Café an, das bislang durch den Gastronomen Christoph Lenz geführt wurde. Das Café wird im Auftrag der Stadt durch den Verein betrieben. Doch die Stadt Radevormwald hat in der vergangenen
„Mir tut es leid für die Senioren“
Christoph Lenz ehemaliger Betreiber des Bürgercafés
Woche klar gemacht, dass Lenz nicht länger Betreiber sein kann.
Öffentlich gemacht wurde der Vorgang durch einen Leserbrief, den einige Senioren auf die Seite des „Stadtnetz Radevormwald“gestellt hatten. Dort bedauern die Unterzeichner, dass Lenz aufhören muss. Die Stadt habe „fadenscheinige“Begründungen angegeben. Die Briefschreiber deuten an, dass es Streit zwischen dem Mittagstisch und dem Café-Betreiber gegeben habe.
Bürgermeister Johannes Mans erklärt gegenüber unserer Redaktion, dass von einer solchen Rivalität nicht die Rede sein könne. Der Grund für die Entscheidung, Christoph Lenz nicht länger als Betreiber des Cafés zu dulden, sei die Tatsache, dass die nötigen Standards, vor allem in hygienischer Hinsicht, nicht erfüllt worden seien. „Das hat nichts mit der Tafel zu tun“, sagt der Bürgermeister, der auch Vorsitzender der Helene-Hürxthal-Stiftung ist, die den Mittagstisch trägt.
Gerhard Kürten, der Geschäftsführer der Ökumenischen Initiative, die in Radevormwald und Wipperfürth aktiv ist, bestätigt, dass es bereits im April Gespräche mit Vertretern der Stadt über die genannten Vorwürfe gegeben habe. Lenz habe dann, um diese auszuräumen, ein Hygienekonzept erstellt. „Anfang Juni gab es eine Stichprobe von Stadtmitarbeitern in dem Café“, berichtet Kürten. Diese sei nicht zur Zufriedenheit ausgefallen. Die Stadt habe daher entschieden, den Café-Betrieb unter Leitung des jetzigen Gastronomen nicht weiterzuführen.
Das soll jedoch nicht das Ende für das Café sein. Mans betont, die Stadt wolle gerne weiter mit der Ökumenischen Initiative dieses Angebot aufrecht erhalten. „Wir suchen nun mit der Stadt nach einer personellen Alternative“, erklärt Öku-Ini-Geschäftsführer Gerhard Kürten. Bis dahin ist das Café jedoch geschlossen. Zum Bedauern der erwähnten Leserbrief-Verfasser, die sich selber als „hochbetagte Rentner“beschreiben und Aufklärung von Johannes Mans über die Vorgänge haben möchten. „Wir können nicht glauben, dass in diesen Räumen nur einmal pro Woche eine Abholung von Speisen für die Bedürftigen unserer Stadt stattfindet.“
Christoph Lenz erklärte am Montag auf Anfrage unserer Redaktion, er könne die Vorwürfe nicht nachvollziehen. Eine Untersuchung der Abteilung Lebensmittelüberwachung des zuständigen Veterinäramtes im vergangenen Jahr habe keinerlei Beanstandungen festgestellt. „Mir tut es auch leid für die Senioren, die das Angebot unseres Cafés sehr dankbar angenommen haben“, erklärt Lenz. Er bedauere zudem, dass es keine Gelegenheit zu einem klärenden Gespräch mit ihm, der Stadt und den anderen Akteuren, die das Haus Hürxthal nutzen, gegeben habe.