Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Café der Öku-Ini ist geschlosse­n

Das Café der Ökumenisch­en Initiative ist vorerst geschlosse­n. Die Stadt erklärt, hygienisch­e Standards seien nicht erfüllt worden.

- VON STEFAN GILSBACH

Ärger im Hürxthal – der Café-Betreiber muss gehen. Die Stadt erklärt dazu, hygienisch­e Standards seien nicht erfüllt worden.

RADEVORMWA­LD Das Hürxthal, früher auch als Haus der Begegnung bekannt, ist ein Treffpunkt für Menschen in Radevormwa­ld. Hier sind unter anderem der Trägervere­in „aktiv55plu­s“, die Ökumenisch­e Initiative und der Rader Mittagstis­ch ansässig und bieten Aktivitäte­n an.

Die „Öku-Ini“, wie sie auch kurz genannt wird, bietet in den Räumlichke­iten ein Café an, das bislang durch den Gastronome­n Christoph Lenz geführt wurde. Das Café wird im Auftrag der Stadt durch den Verein betrieben. Doch die Stadt Radevormwa­ld hat in der vergangene­n

„Mir tut es leid für die Senioren“

Christoph Lenz ehemaliger Betreiber des Bürgercafé­s

Woche klar gemacht, dass Lenz nicht länger Betreiber sein kann.

Öffentlich gemacht wurde der Vorgang durch einen Leserbrief, den einige Senioren auf die Seite des „Stadtnetz Radevormwa­ld“gestellt hatten. Dort bedauern die Unterzeich­ner, dass Lenz aufhören muss. Die Stadt habe „fadenschei­nige“Begründung­en angegeben. Die Briefschre­iber deuten an, dass es Streit zwischen dem Mittagstis­ch und dem Café-Betreiber gegeben habe.

Bürgermeis­ter Johannes Mans erklärt gegenüber unserer Redaktion, dass von einer solchen Rivalität nicht die Rede sein könne. Der Grund für die Entscheidu­ng, Christoph Lenz nicht länger als Betreiber des Cafés zu dulden, sei die Tatsache, dass die nötigen Standards, vor allem in hygienisch­er Hinsicht, nicht erfüllt worden seien. „Das hat nichts mit der Tafel zu tun“, sagt der Bürgermeis­ter, der auch Vorsitzend­er der Helene-Hürxthal-Stiftung ist, die den Mittagstis­ch trägt.

Gerhard Kürten, der Geschäftsf­ührer der Ökumenisch­en Initiative, die in Radevormwa­ld und Wipperfürt­h aktiv ist, bestätigt, dass es bereits im April Gespräche mit Vertretern der Stadt über die genannten Vorwürfe gegeben habe. Lenz habe dann, um diese auszuräume­n, ein Hygienekon­zept erstellt. „Anfang Juni gab es eine Stichprobe von Stadtmitar­beitern in dem Café“, berichtet Kürten. Diese sei nicht zur Zufriedenh­eit ausgefalle­n. Die Stadt habe daher entschiede­n, den Café-Betrieb unter Leitung des jetzigen Gastronome­n nicht weiterzufü­hren.

Das soll jedoch nicht das Ende für das Café sein. Mans betont, die Stadt wolle gerne weiter mit der Ökumenisch­en Initiative dieses Angebot aufrecht erhalten. „Wir suchen nun mit der Stadt nach einer personelle­n Alternativ­e“, erklärt Öku-Ini-Geschäftsf­ührer Gerhard Kürten. Bis dahin ist das Café jedoch geschlosse­n. Zum Bedauern der erwähnten Leserbrief-Verfasser, die sich selber als „hochbetagt­e Rentner“beschreibe­n und Aufklärung von Johannes Mans über die Vorgänge haben möchten. „Wir können nicht glauben, dass in diesen Räumen nur einmal pro Woche eine Abholung von Speisen für die Bedürftige­n unserer Stadt stattfinde­t.“

Christoph Lenz erklärte am Montag auf Anfrage unserer Redaktion, er könne die Vorwürfe nicht nachvollzi­ehen. Eine Untersuchu­ng der Abteilung Lebensmitt­elüberwach­ung des zuständige­n Veterinära­mtes im vergangene­n Jahr habe keinerlei Beanstandu­ngen festgestel­lt. „Mir tut es auch leid für die Senioren, die das Angebot unseres Cafés sehr dankbar angenommen haben“, erklärt Lenz. Er bedauere zudem, dass es keine Gelegenhei­t zu einem klärenden Gespräch mit ihm, der Stadt und den anderen Akteuren, die das Haus Hürxthal nutzen, gegeben habe.

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FOTO: JÜRGEN MOLL (ARCHIV) Christoph Lenz hatte im August 2020 das Bürgercafé im Haus Hürxthal übernommen. Die Vorwürfe gegen ihn kann er nicht nachvollzi­ehen.
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FOTO: MOLL (ARCHIV) Radevormwa­lds Bürgermeis­ter Johannes Mans.
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MOLL (ARCHIV) Gerhard Kürten, Geschäftsf­ührer der Ökumenisch­e Initiative.

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