Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald
KSK bekommt einen neuen Kommandeur
BERLIN Nach der Vorlage eines Abschlussberichts zu den Affären und Skandalen im Kommando Spezialkräfte (KSK) hat Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer nun doch personelle Konsequenzen getroffen. Wie sie den Verteidigungspolitikern des Bundestages mitteilte, wird KSK-Kommandeur Markus Kreitmayr abgelöst. Er war wegen einer „Munitions-Amnestie“in die Schlagzeilen geraten, mit der er versucht hatte, den Verbleib von mehreren Tausend Schuss Munition zu klären, indem diese anonym zurückgegeben werden konnten. Deswegen laufen Ermittlungen.
Allerdings wird Kreitmayr nicht in die Wüste geschickt, sondern Abteilungsleiter im Streitkräfteamt. Seine Nachfolge in Calw übernimmt am 1. September Brigadegeneral Ansgar Meyer, der zurzeit noch den Afghanistan-Einsatz leitet und mit dem Abzug vom Hindukusch befasst ist. Die Verteidigungsministerin hat zudem entschieden, nach dem Umbau an der weiteren Existenz des KSK festzuhalten. Der Verband müsse den eingeschlagenen Weg konsequent weiter verfolgen, dann werde er auch künftig ein strategisches Instrument der Sicherheitsvorsorge im nationalen Rahmen und im Verbund mit den Partnern sein. Nach einem neuerlichen Besuch der Elitetruppe in Calw bescheinigte Kramp-Karrenbauer, dass dort ein positiver Wandel eingesetzt habe. Die Reformen würden vom überwiegenden Teil der Soldaten mitgetragen und aktiv umgesetzt.
Die Wehrbeauftragte des Bundestages, Eva Högl, begrüßte die Entscheidungen der Ministerin im Grundsatz. „Die Entscheidung ist richtig, das KSK mit seinen unverzichtbaren Fähigkeiten in seiner grundlegenden Struktur beizubehalten und zu stärken“, sagte Högl unserer Redaktion. Mit den geplanten personellen Veränderungen und den bisher umgesetzten Reformen könne sich das KSK jetzt „besser aufstellen und eine gute Zukunft haben“, erklärte die Wehrbeauftragte.