Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald
Stadt ruft alle Mittel des „Digitalpakts Schule“ab
Fachbereichsleiter Alexander Stehl von der Stadt berichtete jetzt über die bisherigen und die anstehenden Anschaffungen.
HÜCKESWAGEN Wenn die Corona-Krise wenigstens für etwas gut war, dann für die Digitalisierung. Die erfuhr in den vergangenen 15 Monaten seit Beginn der Pandemie in Deutschland einen gewaltigen Schub – vor allem an den Schulen. Nicht zuletzt deshalb schöpfte die Stadt Hückeswagen die Zuschüsse aus dem „Digitalpakt Schule“ab, um auch ihre Schulen zukunftsfähig zu machen.
So wird es etwa an der Grundschule Wiehagen und der Montanusschule in den Sommerferien alles andere als ruhig, stehen für Juli und August doch wichtige Bauarbeiten an, wie Alexander Stehl jetzt in der Infoveranstaltung zum Schulausschuss berichtete. Der Fachbereichsleiter für Soziales und Schule bei der Stadtverwaltung verwies dabei auf die Überarbeitung und den Ausbau der Netzwerke.
Dass die Netzwerke gigabyte-fähig ausgebaut werden, ist einer der wesentlichen Punkte innerhalb des Medienentwicklungsplan der Verwaltung. Während die Arbeiten in der Grundschule in den Sommerferien beendet sein werden, müssen für die Hauptschule voraussichtlich noch die Herbstferien hinzugezogen werden. Während viele Kommunen die Mittel aus dem „Digitalpakt“nur spärlich bis gar nicht abgerufen haben, ist das bei der Stadt Hückeswagen anders: „Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht und inzwischen die volle Summe abgerufen“, berichtete Stehl.
Inzwischen sind auch die 246 beim Land angeforderten Endgeräte für bedürftige Schüler verteilt worden. Die meisten iPads gingen an die Montanusschule (29,7 Prozent), gefolgt von Löwen-Grundschule (22,4), Förderschule Nordkreis (19,5), Realschule (18,7) und Grundschule Wiehagen (9,8). Zudem
erhielten alle 117 Lehrer in Hückeswagen ihre Dienstlaptops.
Froh zeigte sich der Fachbereichsleiter auch über die Fördermittel des Bundes für die IT-Administration an den Schulen. Die Stadt hatte einen entsprechenden Antrag bei der Bezirksregierung Köln gestellt und daraufhin 56.000 Euro zur Verfügung
gestellt bekommen, die auf Wunsch der Verwaltung aber auf vier Jahre verteilt wurden. Somit erhält sie einen jährlichen Zuschuss über 14.000 Euro. Das deckt zwar nur einen kleinen Teil der Kosten für die Unterstützung in Sachen IT durch die Firma Aixconcept aus Stolberg bei Aachen, die pro Jahr etwa mit 100.000 Euro zu Buche schlagen wird. Stehl ist dennoch dankbar über die Hilfe durch das Land, zumal das IT-Unternehmen die Netzwerke an den Schulen wartet und aktualisiert. Das wäre mit städtischen Mitarbeitern kaum noch zu schaffen.
Schließlich nannte Stehl noch einige anstehende Beschaffungen: So wird an der Montanusschule ein neuer PC-Raum mit 15 Arbeitsplätzen inklusive Hardware und neuem Beamer eingerichtet. Die Grundschule Wiehagen erhält ein weiteres interaktives Panel, so dass dann alle Klassenräume mit diesen digitalen Tafeln ausgestattet sein werden. Die Löwen-Grundschule und die Förderschule Nordkreis bekommen jeweils zwei weitere dieser 86-Zoll-Panels. Schließlich wird die Realschule noch mit einer weiteren digitalen Tafel sowie 20 neuen Computern für den PC-Raum im Neubau ausgestattet.