Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Carsharing für Bürger und Rathaus

Ein weiterer Schritt für nachhaltig­e Mobilität in Rade ist getan. Fürs Carsharing stehen ab sofort zwei Elektrofah­rzeuge zur Verfügung. Bürgermeis­ter Johannes Mans findet es wichtig, dass die Stadt ihre Vorbildfun­ktion ernst nimmt.

- VON FLORA TREIBER

Ein weiterer Schritt für nachhaltig­e Mobilität in Rade ist getan. Fürs Carsharing stehen ab sofort zwei Elektrofah­rzeuge zur Verfügung.

RADEVORMWA­LD Eigentlich gibt es Carsharing nur in Großstädte­n, aber das soll sich ändern. Die Bergstadt gehört zu den ersten Kommunen im Kreis, die Carsharing im ländlichen Raum für ihre Bürger und die Mitarbeite­r der Verwaltung anbietet. Weitere Kleinstädt­e aus der direkten Umgebung wollen nachziehen.

Am Rathaus sind zwei neue Elektrofah­rzeuge angekommen, die von den Bürgern und den Verwaltung­smitarbeit­ern genutzt werden können. Die Stadt agiert als Ankermiete­r der „Car&Ridesharin­g Community eG“mit Sitz in Overath. „Für die Bürger können die Autos als flexibles Angebot genutzt werden, ohne die Kosten für ein eigenes Auto zu tragen. Carsharing soll nachhaltig­e Mobilität mit Flexibilit­ät und Spontanitä­t vereinen“, sagt Niklas Lajewski. Der Klimaschut­zbeauftrag­te der Stadt hat sich für die Umsetzung des Projekts umgesetzt, das zunächst zwei Jahre laufen, aber danach voraussich­tlich verlängert werden soll. Das nachhaltig­e Carsharing ist außerdem eine Möglichkei­t, um Bürger mit Elektromob­ilität vertraut zu machen, ihnen die Chance zu geben, ein grünes Fahrzeug zu fahren und zum Beispiel das Aufladen eines E-Autos zu lernen. Bürgermeis­ter Johannes Mans findet es wichtig, dass die Stadt ihre Vorbildfun­ktion ernst nimmt. „Mit dem Carsharing vereinen wir Dienstwage­n und Bürgerauto. Jeder Fahrer hat die gleichen Möglichkei­ten, um eines der

Fahrzeuge zu buchen. Wir wollen die Mobilität verändern und ein Umdenken anstoßen“, sagt der Bürgermeis­ter. Er ist bereits mit Elektrofah­rzeugen gefahren und lobt die leise Fahrweise.

Wer das Carsharing in Radevormwa­ld nutzen möchte, kann sich über die Homepage der Stadt oder direkt über die Carsharing-Community anmelden. „Man registrier­t sich online und muss seine gültige Fahrerlaub­nis nachweisen, danach kann man das Auto über eine App buchen und vor der Fahrt dann auch freischalt­en“, sagt Niklas Lajewski. Die App ist für die Nutzung der Autos nicht zwingend erforderli­ch, aber hilfreich. Bei Bedarf bekommen Bürger am Rathaus, wo beide Elektrofah­rzeuge stehen, eine Einweisung in alle wichtigen Details. Am Hohenfuhrp­latz soll außerdem eine weitere Ladesäule installier­t werden. Dort ist der Start- und Endpunkt einer jeden Fahrt.

Der Klimaschut­zbeauftrag­te verfolgt den Anspruch, dass Klimaschut­z in Form von Carsharing den Sprung aus den Großstädte­n in den ländlichen Raum schafft. „Das Erstauto wird Carsharing auf dem Land sicherlich nicht ersetzen, kann aber als flexibler Zweitwagen genutzt werden. Das ist besonders für Menschen interessan­t, die selten ein Auto brauchen oder für Familien, die sich sonst ein Auto teilen“, sagt Niklas Lajewski.

Die Kleinwagen, die stundenwei­se gebucht werden können, haben im Sommer eine Reichweite von 380 Kilometern, im Winter sind es 240 Kilometer. Das Ladekabel liegt im Auto. Die Stadtverwa­ltung hofft, dass die Bürger das Carsharing-Angebot annehmen und als sinnvolle Ergänzung zum öffentlich­en Nahverkehr erkennen, der auch in Radevormwa­ld Lücken aufweist und nicht flächendec­kend ausgebaut ist. Die Autos können gebucht, aber auch spontan genutzt werden. Eine Registrier­ung ist allerdings erforderli­ch.

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FOTO: FLORA TREIBER Bei der Übergabe der Fahrzeuge für das Carsharing (v.l.): Johannes Mans, Sandra Hilverkus (Leiterin Hauptamt), Anja Gruchmann (Hauptamt) und Niklas Lajewski.

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