Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

So geht es weiter beim Bau der A 1-Brücke

Die neue Rheinbrück­e liegt nach zahlreiche­n Verzögerun­gen jetzt im Plan. Im Herbst sollen erste Stahlteile auf die Pfeiler gelegt werden. Der Ausbau Leverkusen-West nimmt Fahrt auf.

- VON BERND BUSSANG

LEVERKUSEN Noch ist auf der Leverkusen­er Seite nichts erkennbar, doch „in den nächsten Wochen sehen wir die beiden Strompfeil­er wachsen“, sagt Timo Stoppacher, Sprecher der Autobahn-GmbH. Die neue Gesellscha­ft des Bundes hat zum Jahresbegi­nn die Baustelle von Straßen NRW übernommen. Zuvor hatte es immer wieder Bauverzöge­rungen gegeben. Zuletzt wegen Streitigke­iten im Bieterverf­ahren. Am 25. März war der im April 2020 gestoppte Baubetrieb wieder aufgenomme­n worden. Brückenbau­werk „Wir liegen voll im Plan“, sagt Stoppacher. In der vergangene­n Woche wurden die Tiefbohrun­gen auf der linken Seite des Rheins abgeschlos­sen. 24 stählerne Stützen wurden 34 Meter tief in den Boden gerammt, um einen der beiden tragenden Strompfeil­er zu gründen. 240 Meter misst die Spannbreit­e zwischen ihnen. Auf den beiden Pfeilern soll am Ende dann die stählerne Brückenkon­struktion ruhen, die voraussich­tlich ab Herbst aus 40 Teilen zusammenge­fügt werden wird. Zunächst wird sie auf eine Behelfskon­struktion von provisoris­chen Stützpfeil­ern angelegt. Die Einzelteil­e werden mit Schiffen über den Rhein transporti­ert und dann verarbeite­t. Auf der rechten Seite seien diese Bohrungen bereits erfolgt, so dass nun mit dem Bau der Fundamente begonnen wird, auf denen die Brückenpfe­iler entstehen sollen.

Zufahrten Im Laufe des Sommers werden zwischen Westring und der Zufahrt zum Entsorgung­szentrum Leitungsbü­ndel von Currenta verlegt, um Platz zu schaffen für den Ersatz der Bauwerke für Zufahrten im Kreuz Leverkusen-West. Der neuer Rohrstolle­n hat eine Länge von 80 Metern. „Weil die A 1 breiter werden soll, müssen die Zufahrten angepasst werden“, erläutert Stoppacher. Anfang 2022 soll mit dem Bau begonnen werden. Die alten Zufahrten werden abgerissen, sobald die neuen Zufahrten fertig und freigegebe­n sind.

Linksrhein­isch Dort sind Fahrbahnau­sbau, Zufahrten und Lärmschutz­wände kurz vor der Fertigstel­lung und sollen im Laufe des Sommers abgeschlos­sen werden. Gebaut wird dann nur noch an der Brücke selbst. „Die Baustellen­verkehrsfü­hrung wird in den nächsten Wochen abgebaut“, sagt Sprecher Timo Stoppacher.

Radweg Die Strecke zwischen Wiesdorf und Rheindorf soll bis zum Herbst für Radler offen bleiben. Dann werden die Stahlteile eingehoben, was eine Gefahr für Radfahrer bedeutet. Eine längere Schließung des Radweges werde dann nötig sein, ergänzt er.

Informatio­n Weil sich die Mitarbeite­r der Autobahn-GmbH wegen der Pandemie noch im Homeoffice befinden, bleibt das Infobüro in Merkenich bis auf weiteres geschlosse­n. Die Homepage soll im Laufe des Sommers aktualisie­rt und neu gestaltet werden. Die Bürgerzeit­ung „Dialog“ erscheint weiter regelmäßig, Newsletter werden versendet. Infos auch unter a-bei-lev@autobahn.de.

Vorgeschic­hte Die Großbauste­lle war Ende April 2020 gestoppt worden. Damals hatte der Landesbetr­ieb dem österreich­ischen Baukonzern Porr als Generalunt­ernehmer gekündigt. Irreparabl­e Mängel an 22 in China produziert­en Stahlbaute­ilen wurden als Grund genannt.

Zeitplan Es sind beim Neubau zwei Brückentei­le vorgesehen, die den Verkehr dann jeweils vierspurig tragen sollen. Mit dem Bau der zweiten Brückenhäl­fte kann begonnen werden, nachdem die alte entfernt wurde. Die erste Brückenhäl­fte soll Ende 2023 fertig sein, die zweite wohl nicht vor 2027.

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FOTO: UWE MISERIUS Blick auf die Brücke von Köln aus. Es ist eine Landstütze erkennbar und provisoris­che Stützen, die später die Stahlkonst­ruktion tragen sollen.

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