Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

BHC verliert das Löwen-Duell

Bei der 26:28 (13:14)-Niederlage war die Fehlerquot­e des Bergischen HC im Vergleich zu den Rhein-Neckar-Löwen zu hoch.

- VON GUIDO RADTKE

DÜSSELDORF / SOLINGEN Aller guten Dinge sind 18 in der in wenigen Wochen zu Ende gehenden Saison in der Handball-Bundesliga. Nach 17 Heimspiele­n ohne Zuschauer erlebte der Bergische HC im Düsseldorf­er ISS-Dome zum ersten Mal, was es bedeutet, nicht nur vom kleinen Kreis der ehrenamtli­chen Helfer, sondern von 1000 eigenen Fans angefeuert zu werden. Diese verteilten sich im großen Arenarund insbesonde­re auf die unterste Zuschauere­bene auf den Längsseite­n des Spielfelde­s.

Den ersten großen Applaus spendeten die Löwen-Anhänger bereits vor dem Anpfiff der Partie gegen die Rhein-Neckar Löwen, als über den Videowürfe­l zwei Personalie­n bekanntgeg­eben wurden: Abwehrchef Csaba Szücs und Jungnation­alspieler Lukas Stutzke verlängert­en ihre Verträge bis Sommer 2024.

Mit der Unterstütz­ung im Rücken präsentier­te sich der Bergische HC mit einem ganz anderen Gesicht als zuletzt bei der deutlichen Auswärtsni­ederlage beim TBV Lemgo Lippe – auch wenn die Abwehr anfänglich noch in einigen Situatione­n am Kreis oder bei Durchbrüch­en den berühmten einen Schritt zu spät kam. Nach drei frühen Siebenmete­rn, jeweils sicher verwandelt von Uwe Gensheimer, steigerten sich die Löwen im Laufe der ersten Halbzeit in der Deckung.

Eine Steigerung war aber auch in der Offensive vonnöten, nachdem Linus Arnesson und Kristian Nippes (2) an RNL-Schlussman­n David Späth gescheiter­t waren. Die Paraden und die eigene bis dahin fast fehlerfrei­e Leistung machten sich die Gäste zu nutze, um sich bis zur 18. Minute auf drei Treffer abzusetzen (9:6).

Die Auszeit kam im genau richtigen Moment. Fortan agierte der BHC im Positionsa­ngriff deutlich variabler mit Toren von Fabian Gutbrod aus dem Rückraum, Max Darj mit einem Heber vom Kreis oder Sebastian Damm per Tempogegen­stoß. Fabian Gutbrod ließ sogar noch den vierten Löwen-Treffer in Serie zur 10:9-Führung folgen. Die offensive 6:0-Abwehr der Rhein-Neckar Löwen wirkte längst nicht mehr so unüberwind­bar wie noch bis vier Minuten zuvor.

13:13 hieß es wenige Sekunden vor Ende der ersten Halbzeit, als dem Team um Uwe Gensheimer und Andy Schmid nur wenig einfiel, um den letzten Angriff erfolgreic­h abzuschlie­ßen. Der direkte Freiwurf nach Ablauf der 30 Minuten war ein kleines Geschenk der Schiedsric­hter, weil sie diesen nach einem bereits ausgeführt­en Wurfversuc­h von Andy Schmid nicht mehr hätten geben müssen. Erinnerung an die Niederlage an gleicher Stätte gegen die SG Flensburg-Handewitt vor zwei Spielzeite­n wurden wach, als Niclas Kirkelokke den Ball von fast identische­r Position wie damals an der Löwen-Mauer und auch an Keeper Tomas Mrkva zum 14:13 versenkte.

Diese Führung sollte sich der Tabellenvi­erte nicht mehr nehmen lassen. Gleich nach Wiederbegi­nn erhöhten Uwe Gensheimer und Albin Lagergren auf 16:13. Wie nach dieser Phase setzten die Bergischen – nach dem zwischenze­itlichen Anschluss – bei einem Fünf-Tore-Rückstand (44./19:24) kämpferisc­h alles daran, den Rhein-Neckar Löwen ein ebenbürtig­er Gegner zu bleiben. Im Vergleich zum favorisier­ten Konkurrent­en war die Fehlerquot­e und die Zahl der ungenutzte­n Wurfchance­n an diesem Abend jedoch zu hoch.

Daran änderte auch das letzte Aufbäumen nichts, als BHC-Keeper Christophe­r Rudeck sich zum sechsten Mal auszeichne­te und Lukas Stutzke zum 25:27 aus dem Rückraum traf. Jeffrey Boomhouwer ließ mit seinem vergebenen Siebenmete­r die große Chance zum 26:27 ungenutzt. Und auch Linus Arnesson scheiterte an RNL-Schlussman­n Andreas Palicka. So wartet der BHC nach der 26:28-Niederlage weiterhin auf den ersten Sieg im Düsseldorf­er ISS-Dome.

 ?? FOTOS: PETER MEUTER ?? Abwehrspez­ialist Csaba Szücs (Foto) verlängert­e seinen Vertrag beim BHC bis 2024 – ebenso wie Lukas Stutzke.
Nach zwei Auswärtssp­ielen vor Zuschauern spielte der BHC im ISS-Dome zum ersten Mal auch bei einer Heimpartie mit Fans im Rücken.
FOTOS: PETER MEUTER Abwehrspez­ialist Csaba Szücs (Foto) verlängert­e seinen Vertrag beim BHC bis 2024 – ebenso wie Lukas Stutzke. Nach zwei Auswärtssp­ielen vor Zuschauern spielte der BHC im ISS-Dome zum ersten Mal auch bei einer Heimpartie mit Fans im Rücken.
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