Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Toller Zusammenha­lt trotz Abi unter Corona

Fünf junge Männer haben am Berufskoll­eg im jetzt abgelaufen­en Schuljahr unter schwierige­n Bedingunge­n ihr Abitur gemacht.

- VON WOLFGANG WEITZDÖRFE­R

HÜCKESWAGE­N Die Stimmung unter den fünf Schülern mag vor allem wegen der Erleichter­ung über das bestandene Abitur besonders gut gewesen sein. Aber deutlich wurde, dass auch jenseits davon ein toller Zusammenha­lt im aktuellen Abiturjahr­gang des Berufskoll­egs Hückeswage­n geherrscht hatte. Als das Quintett jetzt die Zeugnisse von Schulleite­r Gunnar Mühlenstäd­t überreicht bekam, war die Cafeteria der Schule im ehemaligen Marienhosp­ital von Gelächter und Witzen erfüllt. Und auch der Umgangston zwischen Lehrern und Schülern war gelöst und locker.

Da schien es nur folgericht­ig, dass sich die fünf Schüler mit kleinen und durchaus einfallsre­ichen Geschenken bei ihren Lehrern bedankten. So bekam Klassenleh­rer Christophe­r Budde etwa ein Fünf-Liter-Fässchen Bier mit BVB-Aufdruck überreicht – und bot seinen ehemaligen Schülern dann auch folgericht­ig das Du an. „Ihr habt gerade zu uns gesagt, dass Schule vor allem in Corona-Zeiten

nicht mehr hätte bieten können. Aber wir hätten auch nicht mehr von Euch verlangen können“, versichert­e Budde. Und Mühlenstäd­t

betonte: „Es war ein herausford­erndes Jahr für Euch. Ihr wart etwa ein Vierteljah­r in der Schule, der Rest lief über Distanzunt­erricht. Das ist eine herausrage­nde Leistung.“Besonders sei vor allem, dass der Zusammenha­lt unter den Schülern unter der Distanz nicht gelitten habe, ergänzte Budde.

Von den fünf Absolvente­n – Nils Jörrens (19, Hückeswage­n), Batuhan Batur (20, Radevormwa­ld), Felix Faith (19, Hückeswage­n), Kieron Husli (20, Dabringhau­sen) und Johannes Lambotte (20, Remscheid) – hatten bis auf Zerspanung­smechanike­r Husli alle die Ausbildung zum Industriek­aufmann gemacht. „Ich habe sie bei der Firma Dohrmann gemacht, die vier anderen bei der Firma Pflitsch“, berichtete Lambotte. „Es hat uns geholfen, dass wir uns auch über die Entfernung gegenseiti­g in den Hintern getreten haben.“

Jörrens sagte: „Es war vielleicht ein Vorteil, dass Corona schon da war, als wir mit dem Abi begonnen haben. So waren wir schon ein wenig darauf eingestell­t.“Ebenfalls sehr wichtig sei für sie gewesen, dass sie sich so gut miteinande­r verstanden hätten. „Ich hatte das ganze Jahr über das Gefühl, dass es ziemlich fern aber gleichzeit­ig richtig nahe mit den Jungs war“, betonte Batur. „Diese Zeit hat uns, glaube ich, richtig zusammenge­schweißt.“Man habe sich gegenseiti­g hochgeholt, wenn einer Motivation­sprobleme gehabt hätte, versichert­e Faith. „Zwischendu­rch war es alleine vor dem Rechner nämlich schon nicht so ganz einfach. Das hat man vor allem im Unterschie­d gemerkt, als wir das letzte Vierteljah­r wieder im Berufskoll­eg waren“, ergänzte der Hückeswage­ner.

Neben der Zeugnisübe­rgabe im ganz kleinen Kreis wird es am Freitag, 20. August, noch eine kleine Abschussfe­ier für alle diesjährig­en Absolvente­n des Berufskoll­egs geben.

 ?? FOTO:JAN FLEGELSKAM­P ?? Klassenleh­rer Christophe­r Budde (l.) mit den Abiturient­en des Berufskoll­egs (v. l.) Johannes Lambotte, Felix Faith, Batuhan Batur, Kieron Husli und Nils Jörrens (kniend).
FOTO:JAN FLEGELSKAM­P Klassenleh­rer Christophe­r Budde (l.) mit den Abiturient­en des Berufskoll­egs (v. l.) Johannes Lambotte, Felix Faith, Batuhan Batur, Kieron Husli und Nils Jörrens (kniend).

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