Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald
Die Alte Ladestraße wird von der Ölschicht befreit.
Die Firma Magney hat die Verunreinigungen entfernt. Bis zur Öffnung sind weitere Maßnahmen nötig.
HÜCKESWAGEN Das Hochwasser, das die Wupperauen, die Alte Ladestraße und den Klingelnberg-Parkplatz überflutet hat, hat nicht nur Dreck hinterlassen, sondern auch eine gefährliche Emulsion mit verschiedenen Ölen. Seit Donnerstag ist die Firma Magney aus Wermelskirchen damit beschäftigt, den Straßenbelag fachmännisch zu säubern. Die bunt schimmernden Schlieren sind mittlerweile verschwunden.
„Es hat oberste Priorität, dass die Straße wieder befahrbar wird“, sagt Firmeninhaber Ralf Magney. Am Donnerstag stand noch das Wasser auf der Straße. „Wir haben zuerst die Peterstraße mit der Ölspurreinigungsmaschine gesäubert“, berichtet er. Nachdem sich das Wasser zurückgezogen hatte, konnte die Ölwehr auch auf der Alten Ladestraße die Arbeit aufnehmen. Dazu wurde ein Reinigungsmittel aufgetragen, dass in die Poren des Flüsterasphalts zieht, mit der die Straße seinerzeit asphaltiert wurde. Die Reinigungsmaschine saugt danach per Vakuumsaugverfahren das Gemisch aus Öl, Tensiden und Wasser ab.
Am Montag übernahm Jenna Zulauf, angehende Straßenwärterin im zweiten Ausbildungsjahr, die restlichen händischen Reinigungsarbeiten mit dem Hochdruckreiniger. Damit das kontaminierte Wasser nicht ins Grundwasser gelangt, stattet die Firma Magney die Kanäle mit Auffangbeuteln aus und saugte anschließend die aufgefangenen Flüssigkeiten ab. „Knapp 16.000 Liter haben wir mittlerweile in den Containern“, berichtet Magney. Diese stehen auf dem Parkplatz an den Wupperauen, der mittlerweile für den Verkehr wieder freigegeben sind.
Dunkle Stellen, die jetzt noch auf dem Asphalt erkennbar sind, sind nur ein verschwindend kleiner Rest, der mit der Zeit und mit Hilfe der Sonneneinstrahlung verschwinden wird. Auch wenn für den Verkehr jetzt keine Rutschgefahr mehr besteht, kann die Straße jedoch noch nicht wieder freigegeben werden. „Die Kanäle müssen noch von der Firma Börsch ausgepumpt werden“, kündigte Magney an.
Ebenfalls mit Öl benetzt sind die Straßengräben, die Lärmschutzwand zum Schwarzen Weg, die Wiesen der Wupperauen, der Radweg Richtung Kleineichen wie auch die Gabionen, die die Alte Ladestraße von den Wupperauen trennen. Was hier noch unternommen werden muss, dazu will sich der Experte aus Wermelskirchen nicht äußern. Das Umweltamt ist eingeschaltet. Mögliche Maßnahmen bei solchen Umwelt-Katastrophen wären das Zurückschneiden der Wiesen bis hin zur Auskofferung des Erdreichs.
Dass am Wochenende zahlreiche Schaulustige die Absperrungen umgangen haben, um entlang der Wupperauen, der Umgehungsstraße und des Radwegs spazieren zu gehen, kann Magney als Spezialist für Verunreinigungen überhaupt nicht nachvollziehen. Zahlreiche dunkle Fußund Fahrradspuren zeugen von der Ignoranz der Menschen, die sich offensichtlich nicht von Verbotsschildern und Absperrungen hatten abhalten lassen, obwohl das Betreten der Bereiche Gefahren birgt.
„Die Mischung aus mehreren Ölen macht die Sache so gefährlich“, warnt der Fachmann. Immerhin seien hier Industrie-, Heizungs- und Getriebeöle aus den überschwemmten Fahrzeugen in erheblicher Menge zusammengekommen. „Hunde können sich daran die Pfoten verätzen“, nennt Magney nur eine Gefahr. Fußgänger tragen das Öl mit ihren Schuhsohlen weiter, Rennradfahrer riskieren, in der nächsten Kurve wegzurutschen und zu stürzen, wenn das Öl an den Reifen haftet. „Die Leute wissen gar nicht, was sie sich damit antun.“
Die Arbeiten in Hückeswagen hat die Firma am Montagmittag abgeschlossen. Wann die normalerweise viel befahrene Alte Ladestraße wieder für den Verkehr freigegeben wird, steht allerdings noch nicht fest.