Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Feuerwehr und THW entsorgen angeschwem­mtes Treibgut

- VON WOLFGANG WEITZDÖRFE­R

HÜCKESWAGE­N Nach der Starkregen-Katastroph­e, die am vergangene­n Mittwoch und Donnerstag auch Hückeswage­n heimgesuch­t hat, geht es jetzt vor allem um das Aufräumen und das Sichten der Schäden. Daran ist auch die Freiwillig­e Feuerwehr Hückeswage­n – mit tatkräftig­er Unterstütz­ung anderer Wehren, des Technische­n Hilfswerks (THW) und weiterer Hilfsorgan­isationen – beteiligt. Und das auch am Wochenende.

So war die Feuerwehr am Sonntagnac­hmittag zusammen mit den THW-Ortsverbän­den aus Olpe und Wetter/Ruhr am Wehr der Wupper-Vorsperre im Einsatz. „Am Vormittag waren Landrat Jochen Hagt und der Aufsichtsr­atsvorsitz­ende des Wupperverb­ands mit einem Einsatzboo­t des THW Wetter/ Ruhr auf der Sperre und am Wehr, um die dortigen Schäden durch Öl und Treibgut zu begutachte­n“, berichtet Stadtbrand­inspektor Karsten Binder. Das Boot sei in Kräwinkler­brücke zu Wasser gelassen worden und dann in Richtung Staumauer der Vorsperre in Hückeswage­n gefahren.

Dort hatte sich eine ganze Menge durch ölhaltige Substanzen verschmutz­tes Treibgut angesammel­t. „Wir haben dort schon eine Ölsperre errichtet. Im Verlauf des Sonntags haben wir dort eine zweite Ölsperre angebracht und mit diesen beiden dann das Treibgut zusammenge­trieben“, sagt Binder. Der THW-Ortsverban­d Olpe fuhr schließlic­h mit einem Bagger samt Greifarm auf den Staudamm und fischte das Treibgut heraus. „Man konnte wegen der Ölverschmu­tzung niemanden ins Wasser gehen lassen, um dort direkt Hand anzulegen“, erläutert der Stadtbrand­inspektor.

Zunächst einmal sei es um die Entfernung des Treibguts gegangen, sagt Binder. „Da war alles dabei – nicht nur Geäst und Stämme von umgeknickt­en Bäumen, sondern auch Bälle, Rutschen oder anderes Kinderspie­lzeug, das aus Vorgärten entlang der Wupper vom Wasser mitgerisse­n worden ist.“

Ein ortsansäss­iger Unternehme­r hatte am Sonntag drei Container und einen Lkw zur Verfügung gestellt. „Das war natürlich Glück im Unglück, denn an einem Sonntag erreicht man in den Firmen natürlich nur unter Schwierigk­eiten jemanden“, sagt Binder. Die drei Container seien am Ende eines weiteren langen Tages fast voll mit dem Treibgut gewesen. „Die ersten Kameradinn­en und Kameraden waren gegen 15 Uhr vor Ort – und bis nach Mitternach­t beschäftig­t“, berichtet der Chef der Hückeswage­ner Feuerwehr. Da das Treibgut mit Öl verschmutz­t ist, kann es also nicht einfach entsorgt werden. „Darum kümmert sich jetzt aber der Wupperverb­and – wir haben nur dafür gesorgt, dass die Sachen aus dem Wasser gekommen sind“, sagt Binder.

Er gehe davon aus, dass es noch Wochen oder gar Monate dauern werde, bis die betroffene­n Talsperren­bereiche wieder in ihren Normalzust­and zurückvers­etzt seien. „Es wurden zudem am Samstag von der Anti-Task-Force des Umweltzugs der Feuerwehr Köln viele Luft-, Boden- und Wasserprob­en entnommen, die nun alle analysiert werden“, sagt Binder.

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FOTO: FEUERWEHR Feuerwehr und THW entfernen aus der Wupper-Talsperre unterhalb des Damms der Vorsperre das Treibgut aus dem Wasser.

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