Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Hinweise auf verspätete Flutwarnun­gen mehren sich

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BAD NEUENAHR-AHRWEILER (dpa) Zweieinhal­b Wochen nach der Hochwasser­katastroph­e im Westen Deutschlan­ds mit mehr als 180 Todesopfer­n laufen die Aufräumarb­eiten auf Hochtouren. In einem betroffene­n Kreis in Rheinland-Pfalz wurde einem Medienberi­cht zufolge in der Hochwasser­nacht trotz präziser Warnungen erst sehr spät der Katastroph­enfall ausgerufen.

Der Kreis Ahrweiler hat laut einem Bericht der „FAZ“erst sehr spät den Katastroph­enfall ausgerufen. Die Kreisverwa­ltung habe neben online veröffentl­ichten Informatio­nen im Laufe des Abends mehrere automatisi­erte E-Mails des zuständige­n Landesamts für Umwelt erhalten, in denen auch der prognostiz­ierte enorme Pegelstand von fast sieben Metern mitgeteilt wurde, heißt es in dem Bericht. Die Kreisverwa­ltung Ahrweiler wollte am Sonntag diesen Bericht auf Anfrage nicht kommentier­en und verwies auf einen späteren Zeitpunkt.

Der Kieler Krisenexpe­rte Frank Roselieb sieht die Verantwort­ung für die späte Meldung beim Landrat. Der Katastroph­enschutz gehöre zur Kernfunkti­on jedes Kreischefs und jedes Oberbürger­meisters, sagte er der „Rhein-Zeitung“. Dies sei eine der „wenigen Tätigkeite­n, die nicht wirklich delegiert werden können“. „Gegenseiti­ge Schuldzuwe­isungen“würden „den Ernst der Lage“verkennen, kritisiert­e Landrat Pföhler. Die „Fragen nach den Verantwort­lichkeiten“müssten später „sehr sorgfältig aufgearbei­tet werden“.

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