Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald
Basketballer wollen mehr – Viertelfinale gegen Slowenien
SAITAMA (dpa) Die erste Viertelfinal-Teilnahme bei Olympia seit 29 Jahren soll für Deutschlands Basketballer noch nicht das Ende sein. „Ich glaube, dass wir gegen jede Mannschaft eine Chance haben. Wir müssen dann nur wirklich das allerbeste Spiel des Sommers raushauen“, sagte Bundestrainer Henrik Rödl. Noch vor wenigen Wochen hatte kaum jemand daran geglaubt, dass es die Mannschaft ohne ihre erfahrenen NBA-Profis Dennis Schröder, Maximilian Kleber oder Daniel Theis überhaupt nach Tokio schaffen kann.
Nun spielt die Auswahl des Deutschen Basketball Bunds am Dienstag in der Runde der letzten Acht gegen Slowenien mit NBA-Superstar Luka Doncic. Das ergab die Auslosung am Sonntag. Europameister Slowenien hatte seine drei Gruppenspiele gewonnen und sich zum Abschluss mit 95:87 auch gegen Medaillenkandidat Spanien durchgesetzt. In einem möglichen Halbfinale würde Deutschland auf den Sieger der Partie zwischen Italien und Frankreich treffen. Die weiteren Viertelfinals bestreiten der große Gold-Favorit USA gegen Spanien und eben Australien gegen Argentinien.
„Generell hat dieser Sommer den deutschen Basketball weitergebracht“, sagte Moritz Wagner nach dem 76:89 (40:44) am Samstag gegen die zu starken Australier. Deutschland belegte nach einem Sieg gegen Nigeria und zwei Niederlagen gegen die Boomers und Italien in Vorrundengruppe B Rang drei. Als einer der beiden besten Gruppendritten reichte es zum erstmaligen Einzug in die K.o.-Phase seit den Sommerspielen 1992 in Barcelona. Überhaupt ist das DBB-Team erst zum dritten Mal so weit gekommen. 1984 gab es im Viertelfinale das Aus gegen Gastgeber USA, acht Jahre später gegen die Gemeinschaft Unabhängiger Staaten – Rödl stand damals beim 76:83 in Spanien noch als Spieler auf dem Parkett.
Kann es nun in Japan erstmals fürs Halbfinale reichen? Dafür müsste sich die Mannschaft deutlich steigern und alles passen. Die Vorrunde verlief holprig, gerade von den erfahrenen Australiern wurden sehr klar die Grenzen aufgezeigt.