Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald
Team „Neubert“erkämpft sich Gold
Kevin und Tim Rehbold setzen sich bei der Dabringhausener „Vier-Kampf-Olympiade“nach sechsstündigem Wettkampf durch.
DABRINGHAUSEN Ob am Kicker, beim Darten, Knobeln und Nägel einschlagen – die 32 Teilnehmer der „Vier-Kampf-Olympiade“im Restaurant „Markt 57“verbrachten zwar einen geselligen Abend in freundschaftlicher Atmosphäre, schenkten sich im ehrgeizigen Wettstreit aber nichts. Über sechs Stunden erstreckte sich der Wettkampf mit Vorrunde, Viertel- und Halbfinale sowie den Spielen um den dritten Platz und das Finale, während parallel die „richtige“Olympiade in Tokio läuft.
Dorthin wollten eigentlich auch die Teilnehmer Jannis Wengler und Tim Posingies, stellten die beiden „Vierkämpfer“, die in verschiedenen Teams antraten, scherzhaft fest: „Aber dahin darf ja wegen der Pandemie keiner. Also sind wir bei uns im Dorf geblieben.“Auch wenn Jannis Wengler und Tim Posingies mit ihren Teampartnern bereits in der Vorrunde ausschieden, feuerten sie im weiteren Verlauf des Abend die anderen Spieler lautstark an: „Wir sind voller Motivation angetreten, um den Sieg zu holen. Wir sind mit Stolz ausgeschieden, denn der Wille war da. Aber wir unterstützen den ‚Markt 57‘ und das Turnier sehr gerne.“
Genau wie Jannis Wengler und Tim Posingies stellten Bianca Ley und Nina Kotthaus den olympischen Gedanken „Dabei sein ist alles“in den Vordergrund. Die 20- und 19-Jährigen bildeten das einzige Damen-Team, das an der „Vier-Kampf-Olympiade“teilnahm:
„Wir sind mit den Jungs, die hier mitmachen, befreundet. Da wollten wir uns das nicht nehmen lassen und die Fahne der Frauen hoch halten.“Bianca Ley und Nina Kotthaus mussten sich in der Vorrunde den späteren Turniersiegern, dem Cousin-Duo Kevin und Tim Rehbold als Team „Neubert“, geschlagen geben und kündigten an: „Wir werden jetzt trainieren und beim nächsten Mal in die Finalrunde einziehen – die Gewinnerinnen der Herzen sind wir heute Abend sowieso.“Immerhin mit einem Ehrenpunkt, den sich Bianca Ley und Nina Kotthaus im Knobeln sicherten, endete die Turnierteilnahme des Damen-Teams in der Vorrunde. Damit lieferte es in den vermeintlichen Männer-Disziplinen besser ab, als manch ein Herren-Team, das sich ganz ohne einen Sieg in einer der vier Disziplinen verabschieden mussten.
Die Organisatoren der „Vier-Kampf-Olympiade“, Heiko Cürlis, Reinhard „Reini“Mrotzek und Reinhard Albert, hatten sich den Spielmodus überlegt. 16 Teams mit je zwei, nicht austauschbaren Spielern traten gegeneinander an. Die Spielpaarungen wurden per Losverfahren ermittelt. In jeder Runde mussten die Teams ihre Duelle in allen vier Disziplinen in je maximal drei Durchgängen austragen – welches Team zwei Durchgänge in einer Disziplin gewonnen hatte, sicherte sich den Punkt. Besondere Herausforderung beim Einschlagen von langen Nägeln in einen Baumstamm: Das musste mit dem schmalen Seite des Hammers absolviert werden. Diesen erhöhten Schwierigkeitsgrad kommentierte Marcel Ritter mit einem Augenzwinkern: „Auf dem Dorf entscheidet das Nageln.“
Dass sich der Schwierigkeitsgrad im Laufe des äußerst spaßigen Abends, den die Veranstalter durch den GGG-Nachweis (getestet, geimpft, genesen) aller Teilnehmer „corona-sicher“machten, durch das eine oder andere getrunkene Bier erhöhte, versteht sich bei solch einem Anlass von selbst. So wurde die „Vier-Kampf-Olympiade“zum „Bergischen Fünf-Kampf“, wie einige Beobachter humorig bemerkten.
Kevin und Tim Rehbold setzten sich nach einem sechsstündigem Wettkampf schließlich durch und erhielten dafür einen 80-Euro-Verzehrgutschein vom Restaurant „Markt 57“. „Silber“in Form eines 50-Euro-Gutscheins ging an Rene Görke und Markus Nägel, „Bronze“(30-Euro-Gutschein) an Dennis vom Hoff und Marc Bros.