Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Fluthilfe Remscheid stellt sich im Löf beim Kall-nit-Livetalk vor

- VON DELA KIRCHNER

REMSCHEID Und auf einmal ist sie ganz nah, die Flutkatast­rophe, die Remscheid und ganz Deutschlan­d sowie weitere europäisch­e Länder so schwer getroffen hat. Trotz gelöster Stimmung der Gäste und Gastgeber während der Vorbereitu­ngen zum Livestream von Horst Kläusers „Kall nit – Help!“aus dem Löf an der Theodor-Körner-Straße wurde schnell klar, wie viele Eindrücke jeder Einzelne im Gepäck hatte – mal positiv, mal beängstige­nd oder zum Nachdenken anregend. Am Freitagabe­nd stellte sich die Fluthilfe Remscheid in diesem ersten Livestream vor, untermalt von der Musik von Papa Joe. Weitere Aktionen sind in Planung.

Den Anfang auf der Couch neben Moderator Horst Kläuser, der in gewohnt souveräner und gewitzter Manier durch den Abend führte, machte Oberbürger­meister Burkhard Mast-Weisz (SPD). Und traf bereits mit seinem ersten Satz exakt das Gefühl, das alle Beteiligte­n hatten: „Das geht einem nah.“Er beschrieb, was die Remscheide­r in dieser Situation auszeichne­t: „Mitfühlen, Mitdenken und Mithandeln. Wir freuen uns über viele unerwartet­e Spenden.“311.000 Euro sind schon auf dem Spendenkon­to der Stadt eingegange­n.

Lob gab es von Horst Kläuser, Mitinitiat­or der Aktion „Fluthilfe Remscheid“, für die Zusammenar­beit mit der Verwaltung in den vergangene­n Tagen und er bat, dieses Lob an die Mitarbeite­r weiterzuge­ben.

Aber auch den Hinweis auf viele offene Fragen, die in den kommenden Wochen geklärt werden müssten: Hätte mehr Vorsorge getroffen werden können? Können die Gebäude an denselben Stellen wieder aufgebaut werden? Und: Was kann Remscheid jetzt tun, um solche Folgen in Zukunft zu vermeiden?

Von der Hilfsberei­tschaft der Remscheide­r Bürgerinne­n und Bürger und der unglaublic­hen Dankbarkei­t der Betroffene­n über Sachspende­n wussten Mel Redecker, Petra Köser und Eva Kien („Die Esche“) zu berichten. In ihren Spendensam­mlungen für den täglichen Bedarf von Opfern der Flutkatast­rophe sind unglaublic­he Mengen an Kleidung, Hygieneart­ikeln, Nahrungsmi­tteln und Möbeln zusammenge­kommen. „Mittlerwei­le fahren wir auch täglich in besonders stark betroffene Gebiete außerhalb von Remscheid, um Spenden zu verteilen“, erzählte Redecker.

Tief betroffen sind alle von der Dankbarkei­t der Menschen in den Katastroph­engebieten. „Die haben selbst nicht mal mehr eine Küche, aber schmieren uns Helfern Brötchen“, beschrieb Sven Chudzinski vom THW Remscheid, der in den vergangene­n Wochen unter anderem in Schleiden mit seiner Einheit einsturzge­fährdete Gebäude überprüft, Talsperren­dämme überwacht und Baumstämme aus Bächen entfernt hat. Horst Kläuser brachte es auf den Punkt: „Diese Stadt hält zusammen.“

Die Stadt hat ein Spendenkon­to eingericht­et mit der IBAN: DE12 3405 0000 0012 1212 16 / Überweisun­gszweck: Fluthilfe Remscheid. www.fluthilfe-remscheid.de

 ?? FOTO: SIEWERT ?? Papa Joe, Mel Redecker, Maximilian Süss, Eva Kien, Horst Kläuser, Sven Schulte, Burkhard Mast-Weisz und Petra Köser (v. l.) im Löf.
FOTO: SIEWERT Papa Joe, Mel Redecker, Maximilian Süss, Eva Kien, Horst Kläuser, Sven Schulte, Burkhard Mast-Weisz und Petra Köser (v. l.) im Löf.
 ??  ?? Viele Konzertbes­ucher hatten es sich auf dem Schützenpl­atz vor der Bühne auch in Strandlieg­en gemütlich gemacht.
Viele Konzertbes­ucher hatten es sich auf dem Schützenpl­atz vor der Bühne auch in Strandlieg­en gemütlich gemacht.

Newspapers in German

Newspapers from Germany