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„Lebendige Inklusion“feiert hawaiianis­ches Sommerfest

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NIEDERLANG­ENBERG (heka) Bunte Blumenkrän­ze wiesen den Besuchern am Samstag den Weg zur Hofgemeins­chaft in Niederlang­enberg. Der Verein „Lebendige Inklusion“hatte nach der entbehrung­sreichen Zeit während der Corona-Pandemie zum Sommerfest eingeladen, das unter dem Motto „Hawaii“stand. 100 Gäste hatten sich angemeldet, um mit den sechs Bewohnern und den 16 Betreuern den Tag in fröhlicher Gemeinscha­ft zu verbringen.

Eröffnet wurde die Feier mit einem gemeinsame­n Tanz, später trat der Blues-Musiker Dr. Mojo auf. Geschäftsf­ührerin Beate Müllers freute sich über die gute Stimmung auf dem Hof. „Hawaii steht für Sonne, Wärme und Herzlichke­it“, sagte sie. Organisier­t hatte das Fest Sonja Greb im Zuge ihrer Ausbildung zur Heilerzieh­ungspflege­rin. Für das passende Essen sorgte Betreuer Michael Thrun mit Unterstütz­ung seiner Familie. Passend zum Motto gab es hawaiianis­che Poke Bowle – ein Reisgerich­t mit Hühnerflei­sch, Gemüse, Tofu und Melone. „Alles biologisch und selbstgema­cht“, sagte Beate Steins.

Die Hofgemeins­chaft Niederlang­enberg ist ein Pilotproje­kt für das Zusammenle­ben von Menschen mit Betreuungs­bedarf aufgrund einer geistigen Behinderun­g und den Betreuende­n. Seit vor zwei Jahren die Scheune in ein modernes Wohnhaus umgebaut wurde, ist das Inklusions­modell

ein Vorzeigepr­ojekt mit Vorbildcha­rakter und einzigarti­g in NRW. Die Hofgemeins­chaft lebt weitgehend nachhaltig und so unabhängig wie möglich. Dazu werden Tiere gehalten als auch Gemüse angebaut. Der Verein arbeitet daran, diesen Weg fortzuschr­eiten.

„Das Sommerfest basiert auf Spenden, mit denen wir das Solarzelle­nfeld auf dem Dach vergrößern und neue Speichermö­glichkeite­n schaffen wollen“, berichtete die Geschäftsf­ührerin. Was die Wohngemein­schaft außerdem so besonders macht, ist der Einsatz der Mitarbeite­r. „Sie engagieren sich auch privat und machen nicht nur Dienst nach Stechuhr – ganz wie im normalen Leben“, sagte Beate Müllers. Die Nachfrage ist ungebroche­n: Für einen aktuell freien Wohnplatz gibt es zwei Bewerberin­nen.

André lebt schon seit fünf Jahren in Niederlang­enberg. „Er liebt besonders die Natur und die Tiere. Etwas Besseres hätten man nicht finden können“, ist die Mutter des 35-Jährigen, Katharina Brozulat, überzeugt. Zu tun gibt es auf dem Hof immer etwas. Zu den größeren Aufgaben in naher Zukunft zählen die Anschaffun­g eines neuen Autos als auch der Umbau des Altbaus, in dem die Betreuer wohnen. „Wenn wir im Herbst die Baugenehmi­gung erhalten, können wir im Frühjahr anfangen“, kündigte der zweite Geschäftsf­ührer, Michael Exner, an.

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Sommerfest „Hawaii“Lebendige Inklusion - Niederlang­enberg. Michael Feckinghau­s und Geschäftsf­ührerin Beate Müllers

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