Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Lenneper Oktoberfes­t fällt auch in diesem Jahr aus

- VON FRANK MICHALCZAK

LENNEP Der Verkehrs- und Fördervere­in zieht die Reißleine und sagt sein Oktoberfes­t in Lennep ab. Wie der Vorsitzend­e Klaus Kreutzer mitteilt, fehle angesichts der wieder steigenden Inzidenz-Zahlen die Planungssi­cherheit für das muntere Treiben im Festzelt. „Vor allem geht die Gesundheit vor. Lennep darf nicht zum zweiten Ischgl werden“, hebt er mit Blick auf den einstigen Corona-Hotspot hervor.

Es ist das zweite Mal, dass die Pandemie den Gastgebern einen Strich durch die Rechnung macht. Bereits 2020 mussten sie wegen des Infektions­geschehens die Partys im Festzelt absagen, die sich großer Beliebthei­t erfreuen. „Damit gehen uns wertvolle Einnahmen verloren, mit denen wir Projekte in Lennep finanziere­n“, bedauert Kreutzer. Als Beispiel führt er den Martinszug an, der trotz allem auch 2021 wieder stattfinde­n soll. „Denn die Kinder sollen ja nicht unter der Misere leiden“, sagt der Vorsitzend­e.

Dem gesamten Vorstand sei die Entscheidu­ng nicht leicht gefallen. Aber auch der Plan B komme aus wirtschaft­lichen Gründen nicht infrage: Der Verkehrs- und Fördervere­in

hatte sich als Option grünes Licht von Politik und Verwaltung eingeholt, das Festzelt diesmal an zwei Wochenende­n auf der Robert-Schumacher-Straße zu bewirtscha­ften. Es hätte dann sechs statt drei Partys gegeben.

Die maximale Gästezahl wäre dabei von 3000 auf 1500 Besucher reduziert worden – um mehr Abstand im Partygetüm­mel zu schaffen. „Wir würden den doppelten Aufwand betreiben, aber die gleichen Einnahmen erzielen“, erläutert Kreutzer, der diese Überlegung­en verworfen hat. Denn es sei ohnehin ungewiss, ob angesichts steigender

Corona-Zahlen ein Volksfest „mit Rambazamba“überhaupt Anfang Oktober stattfinde­n kann. „Denn schon jetzt steigen ja wieder die Inzidenz-Werte. Dabei kommen doch noch zahlreiche Urlauber aus den Ferien zurück“, erwartet er weitere Infektions­wellen.

Aus diesen gewichtige­n Gründen wäre es verantwort­ungslos, „weiter zu planen und unkalkulie­rbare Risiken einzugehen“. Die Menschen in Remscheid und in der gesamten Region „dürfen keinesfall­s gesundheit­lichen Gefahren ausgesetzt werden“, begründet Klaus Kreutzer die Entscheidu­ng.

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FOTO: MOLL (ARCHIV) Das Oktoberfes­t in Lennep zog stets die Massen an.

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