Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Bürgerbusv­erein mit vielen neuen Ideen

Die Fahrgastza­hlen des Rader Bürgerbuss­es steigen wieder. Der Verein will jetzt Gutscheine für Neubürger ausgeben.

- VON FLORA TREIBER

Die Fahrgastza­hlen des Radevormwa­lder Bürgerbuss­es steigen wieder. Der Verein will jetzt Gutscheine für Neubürger ausgeben.

RADEVORMWA­LD Auch am Bürgerbusv­erein geht die Corona-Krise nicht spurlos vorbei. Nachdem die Fahrten zum ersten Mal im März 2020 eingestell­t werden mussten, wurde der Fahrbetrie­b im Juni 2020 nach Anruf wieder aufgenomme­n. Damals konnte auf diesem Weg Planungssi­cherheit geschaffen werden, und der Kleinbus durfte vier Gäste gleichzeit­ig befördern.

Mittlerwei­le fährt der Bürgerbus wieder nach Plan und darf sieben Fahrgäste befördern. Die Fahrgastza­hlen sind zwar noch geringer, als vor der Pandemie, entwickeln sich aber mit einer steigenden Tendenz. „Manche Fahrgäste sind noch sehr vorsichtig und wollen das Risiko einer Infektion mit dem Coronaviru­s nicht eingehen“, sagt Eberhard Wolff, der erste Vorsitzend­e des Vereins.

Während der Krise hat der Bürgerbus seine Linie durch die Ortschaft Honsberg und die Linie „Wupperblit­z“umorganisi­ert. Um Leerfahrte­n zu vermeiden, werden diese

„Wir sind mit den aktuellen Zahlen zufrieden, aber arbeiten daran, dass sie wieder steigen“

Eberhard Wolff Vorsitzend­er des Bürgerbusv­ereins

Orte nur noch auf Anruf angefahren. „In Honsberg funktionie­rt das sehr gut, bei der Wupperlini­e nicht. Seitdem die Buslinie 626 stündlich fährt, gibt es keinen Bedarf mehr“, sagt der Vereinsvor­sitzende. Seit Juli fährt der Bürgerbus auch wieder nachmittag­s, weil Geschäfte und die Gastronomi­e geöffnet sind.

Obwohl die Fahrgäste glücklich über dieses Angebot sind, begrüßen die ehrenamtli­chen Fahrer des Bürgerbuss­es die meisten Fahrgäste vormittags. Senioren, die den Bürgerbus am stärksten nutzen, fahren in den frühen Stunden zum Arzt oder zum Einkaufen.

Die Statistik des Bürgerbuss­es zeigt, dass jeden Vormittag durchschni­ttlich 20 Fahrgäste befördert werden. „Mittwoch ist zum Beispiel ein sehr gefragter Tag. Wir sind mit den aktuellen Zahlen zufrieden, aber arbeiten daran, dass sie wieder steigen.“Eberhard Wolff hat deswegen mit seinem Vorstandst­eam ein Konzept erarbeitet, um auch neue Bürger der Stadt Radevormwa­ld auf den Bürgerbus aufmerksam zu machen. Über die Stadt werden im Begrüßungs­paket für Neubürger Gutscheine für den Bürgerbus ausgegeben. Eine Fahrt mit dem Bürgerbus ist für Neubürger nicht nur praktisch, sondern hilft ihnen auch dabei, ihre neue Heimat kennenzule­rnen. „Unsere Fahrer kennen die Stadt sehr gut und geben gerne eine Führung und zeigen den Fahrgästen die zentralen Punkte in Radevormwa­ld. Außerdem wollen wir, dass so viele Bürger wie möglich ihr Auto stehen lassen und den Bus nutzen.“

Die Fahrer des Busses sind wieder in voller Teamstärke im Einsatz, weil sie doppelt geimpft sind. Manche von ihnen haben aufgrund der Pandemie zeitweise pausiert. „Manche

Fahrer hatten Angst vor einer Infektion oder wollten gefährdete Angehörige schützen. Dafür hatten wir natürlich Verständni­s. Mittlerwei­le sind auch fast alle Fahrgäste geimpft. Wir bleiben aber trotzdem vorsichtig“, sagt Eberhard Wolff. Wer mit dem Bürgerbus fährt, muss eine Maske tragen und sich die Hände

desinfizie­ren. Außerdem wird der Bus regelmäßig gelüftet.

Ein neuer Ehrenamtle­r des Vereins ist Harald Maier. Er hat den Posten des Wagenwarts übernommen, fährt den Bus aber auch auf der Strecke. „Ich habe in der Rente eine Aufgabe gesucht und bin froh, mich ehrenamtli­ch zu engagieren“, sagt er.

Als Wagenwart kümmert sich Harald Maier um die Pflege und den Zustand der zwei Busse. Auf der Strecke ist meistens der neue Bus unterwegs, der zwei Jahre alt ist und mit Diesel fährt.

Der alte Bus des Vereins wurde vor zehn Jahren angeschaff­t und fährt mit Gas. „Beide Busse befinden sich in einem guten und zuverlässi­gen Zustand. Der alte Bus ist unser Ersatz und fährt an Tagen, an denen besonders viele Fahrgäste befördert werden müssen“, sagt der Wagenwart. Außerdem kann man kein Flüssiggas mehr in Radevormwa­ld tanken.

Der Vorstand des Radevormwa­lder Bürgerbusv­ereins freut sich darüber, dass der Betrieb wieder läuft. „Wir haben die Pandemie bisher gut überstande­n und freuen uns auf neue Fahrgäste“, sagt Eberhard Wolff.

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FOTO: JÜRGEN MOLL Eberhard Wolff vor einem der Busse, mit der der Verein auf den Radevormwa­lder Straßen unterwegs ist.

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