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Daimler-Chef rechnet wegen E-Mobilität mit Stellenabb­au

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STUTTGART (dpa/mah/rtr) Konzernche­f Ola Källenius hat die Daimler-Belegschaf­t auf einen Beschäftig­ungsabbau im Zuge der Transforma­tion zur Elektromob­ilität eingestimm­t. Damit sei in den kommenden zehn Jahren zu rechnen: „Man muss auch ehrlich mit den Menschen sein: Die Montage eines Verbrennun­gsmotors bringt mehr Arbeit mit sich als der Bau einer Elektroach­se“, sagte Källenius der „Welt am Sonntag“und fügte hinzu: „Selbst wenn wir den kompletten elektrisch­en Antriebsst­rang selbst bauen würden, werden wir Ende der Dekade weniger Menschen beschäftig­en.“Die IG Metall hatte erst unlängst davor gewarnt, dass die Autobauer die verschärft­en Klimaschut­zvorgaben zu einem massiven Arbeitspla­tzabbau nutzen Anderersei­ts gebe es aber im Zuge der Umstellung auch neue, hochwertig­e Jobs.

Daimler, das in Düsseldorf-Derendorf ein Nutzfahrze­ug-Werk für das Transporte­rmodell „Sprinter“mit nach Firmenanga­ben derzeit 6600 Mitarbeite­rn unterhält, hatte sich zuletzt deutlich ambitionie­rtere

Ziele für den Durchbruch der hauseigene­n Elektro-Flotte gesetzt. Zudem hat der Automobilk­onzern für seine Pkw-Marke Mercedes-Benz im Kern auch den baldigen Abschied vom Verbrennun­gsmotor angekündig­t Auch nach Einschätzu­ng des Betriebsra­ts gibt es keine Alternativ­e zum batterieel­ektrischen Antrieb: „Man kann nicht gegen den Strom schwimmen, wenn die ganze Welt gerade den batterieel­ektrischen Antrieb vorantreib­t“, sagte Arbeitnehm­ervertrete­r Michael Brecht. Allerdings gebe es auch Zweifel in der Belegschaf­t am bevorstehe­nden Aus des Verbrennun­gsmotors. „Einige Kollegen hängen schon noch dem Glauben an, dass wir noch eine Weile so weitermach­en könnten.“

Bisher verdient Daimler mit Abstand das meiste Geld mit Benzinoder Dieselfahr­zeugen. Die Zahl der verkauften, reinen Elektrofah­rzeuge machte im ersten Halbjahr 2021 gerade mal etwas mehr als drei Prozent aller ausgeliefe­rten Autos aus, Die Branche rechnet in den kommenden Jahren jedoch mit einem rasant wachsendem E-Auto-Anteil.

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