Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald
Räumungsarbeiten in der Wupper dauern Wochen
Nach dem Hochwasser befinden sich noch große Mengen Treibgut in den Gewässern. Kläranlage Burg arbeitet im Regelbetrieb.
UNTERBURG Nach dem verheerenden Hochwasser vom 14. auf den 15. Juli arbeitet der Wupperverband noch immer mit Hochdruck daran, große Mengen an Treibgut aus der Wupper und anderen betroffenen Gewässern zu fischen.
Was den Eschbach betrifft, sei es bereits gelungen, einen Großteil der sogenannten „Verklausungen“– so werden die Ansammlungen von Treibgut im Wassermanagement bezeichnet – zu beseitigen, berichtet Sprecherin Ilona Weyer. „Die Gewässer wurden per 3D-Laserscan vermessen. Eine erneute Vermessung haben wir in Auftrag gegeben.“Auch die stark in Mitleidenschaft gezogene Straße Mühlendamm in Unterburg sei in Abstimmung mit der Stadt inzwischen gesichert worden.
„Intensive Gespräche“mit betroffenen Anwohnern liefen aktuell noch. Mit der Beseitigung größeren Treibguts steht der Wasserwirtschaftsverband, der etwa 2000 Kilometer Gewässer zu betreuen hat, vor einer Herkulesaufgabe: „In der Wupper – auch im Solinger Abschnitt – sind sehr viele entwurzelte Bäume ins Wasser gelangt, aber auch einige Wohnmobile und andere große Gegenstände“, sagt Weyer. Die zahlreichen gemeldeten Gefahrenstellen durch Treibgut im Bereich der Wupper, der Dhünn und anderen betroffenen Gewässern seien bei Begehungen systematisch erfasst worden.
„Die umfangreichen Räumungsarbeiten in der Wupper sind bereits seit Wochen im Gange und werden voraussichtlich noch einige Wochen weiter andauern“, mutmaßt die Sprecherin. Neben eigenen Kräften habe der Wupperverband zudem Fachfirmen beauftragt, um die Arbeiten mit Schreitbaggern, Kettendumpern und anderen schweren Geräten zu unterstützen.
Gefahren für die Umwelt durch Einträge in die Gewässer durch Reifen, Tanks oder Ähnliches seien zwar nicht gänzlich auszuschließen, bislang gebe es aber keine Anhaltspunkte dafür, heißt es beim Wupperverband weiter. „Ölverschmiertes Treibgut wurde nach unserer Kenntnis nach nicht gefunden.“Auch ein Fischsterben durch mögliche Verunreinigungen habe man bislang nicht feststellen können.
Weitgehend abgeschlossen sind immerhin die Arbeiten an den vom Hochwasser geschädigten Kläranlagen in Solingen-Burg, Hückeswagen und Odenthal. Die Burger Anlage musste zwischenzeitlich mit Notstrom versorgt werden und läuft seit dem 20. Juli wieder im Regelbetrieb.
Abgesehen von den andauernden Reparaturarbeiten wird der Wupperverband auch mit der umfassenden Analyse der Geschehnisse am 14. Juli wohl noch länger befasst sein. „Wir arbeiten das Extremregenereignis und die Erkenntnisse daraus gemeinsam mit den beteiligten Partnern intensiv auf“, erklärt Ilona Weyer.