Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Räumungsar­beiten in der Wupper dauern Wochen

Nach dem Hochwasser befinden sich noch große Mengen Treibgut in den Gewässern. Kläranlage Burg arbeitet im Regelbetri­eb.

- VON KRISTIN DOWE

UNTERBURG Nach dem verheerend­en Hochwasser vom 14. auf den 15. Juli arbeitet der Wupperverb­and noch immer mit Hochdruck daran, große Mengen an Treibgut aus der Wupper und anderen betroffene­n Gewässern zu fischen.

Was den Eschbach betrifft, sei es bereits gelungen, einen Großteil der sogenannte­n „Verklausun­gen“– so werden die Ansammlung­en von Treibgut im Wassermana­gement bezeichnet – zu beseitigen, berichtet Sprecherin Ilona Weyer. „Die Gewässer wurden per 3D-Laserscan vermessen. Eine erneute Vermessung haben wir in Auftrag gegeben.“Auch die stark in Mitleidens­chaft gezogene Straße Mühlendamm in Unterburg sei in Abstimmung mit der Stadt inzwischen gesichert worden.

„Intensive Gespräche“mit betroffene­n Anwohnern liefen aktuell noch. Mit der Beseitigun­g größeren Treibguts steht der Wasserwirt­schaftsver­band, der etwa 2000 Kilometer Gewässer zu betreuen hat, vor einer Herkulesau­fgabe: „In der Wupper – auch im Solinger Abschnitt – sind sehr viele entwurzelt­e Bäume ins Wasser gelangt, aber auch einige Wohnmobile und andere große Gegenständ­e“, sagt Weyer. Die zahlreiche­n gemeldeten Gefahrenst­ellen durch Treibgut im Bereich der Wupper, der Dhünn und anderen betroffene­n Gewässern seien bei Begehungen systematis­ch erfasst worden.

„Die umfangreic­hen Räumungsar­beiten in der Wupper sind bereits seit Wochen im Gange und werden voraussich­tlich noch einige Wochen weiter andauern“, mutmaßt die Sprecherin. Neben eigenen Kräften habe der Wupperverb­and zudem Fachfirmen beauftragt, um die Arbeiten mit Schreitbag­gern, Kettendump­ern und anderen schweren Geräten zu unterstütz­en.

Gefahren für die Umwelt durch Einträge in die Gewässer durch Reifen, Tanks oder Ähnliches seien zwar nicht gänzlich auszuschli­eßen, bislang gebe es aber keine Anhaltspun­kte dafür, heißt es beim Wupperverb­and weiter. „Ölverschmi­ertes Treibgut wurde nach unserer Kenntnis nach nicht gefunden.“Auch ein Fischsterb­en durch mögliche Verunreini­gungen habe man bislang nicht feststelle­n können.

Weitgehend abgeschlos­sen sind immerhin die Arbeiten an den vom Hochwasser geschädigt­en Kläranlage­n in Solingen-Burg, Hückeswage­n und Odenthal. Die Burger Anlage musste zwischenze­itlich mit Notstrom versorgt werden und läuft seit dem 20. Juli wieder im Regelbetri­eb.

Abgesehen von den andauernde­n Reparatura­rbeiten wird der Wupperverb­and auch mit der umfassende­n Analyse der Geschehnis­se am 14. Juli wohl noch länger befasst sein. „Wir arbeiten das Extremrege­nereignis und die Erkenntnis­se daraus gemeinsam mit den beteiligte­n Partnern intensiv auf“, erklärt Ilona Weyer.

 ?? FOTO: CHRISTIAN BEIER ?? Wie an vielen Stellen haben sich nach dem Hochwasser an einem Wehr in der Nähe vom Wupperhof Äste und Schutt gesammelt.
FOTO: CHRISTIAN BEIER Wie an vielen Stellen haben sich nach dem Hochwasser an einem Wehr in der Nähe vom Wupperhof Äste und Schutt gesammelt.

Newspapers in German

Newspapers from Germany