Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Ein Wettbewerb in neuer Dimension

Spitzenath­letin Inga Hundeborn erfüllt sich mit der Teilnahme beim Transalpin-Run einen sportliche­n Traum.

- VON DANIEL BERNARDS

SOLINGEN Zuletzt ist es ruhiger um Inga Hundeborn geworden. Die Langstreck­enläuferin konzentrie­rte sich auf ihr Medizin-Studium, das inzwischen fast abgeschlos­sen ist. In wenigen Tagen will sich die Solingerin sportlich zurückmeld­en – beim Transalpin-Run. Dieser führt vom 4. bis 11. September über 255 Kilometer und drei Länder passierend durch die Alpen.

Die 24-Jährige, die inzwischen wieder in der Klingensta­dt lebt, weiß, was auf sie zukommen wird: „Ein Wettbewerb in der Dimension ist für mich neu. Ich habe noch nie etwas Vergleichb­ares gemacht.“Vor allem die Höhenmeter des Gebirgslau­fes haben es in sich: 14.310 im Aufstieg und nicht zu unterschät­zende 12.890 die Berge hinunter. Immerhin: Inga Hundeborn kommt drum herum, die Strapazen alleine angehen zu müssen. Das Rennen durch die Alpen wird in ZweierTeam­s angegangen. Ihr Partner ist Deniz Tschammler, ein gut bekannter Trainingsp­artner aus Düsseldorf­er Studientag­en.

Über Monate war ungewiss gewesen, ob die immerhin 300 Teams in diesem Jahr wieder auf die anspruchsv­olle Strecke geschickt werden, wie Inga Hundeborn berichtet: „Lange war die Situation wegen Corona sehr unsicher.“Mittlerwei­le ist aber klar, dass der Austragung nach dem Ausfall in 2020 nichts mehr im Wege steht.

Dennoch liefen die Vorbereitu­ngen auf Hochtouren – und das schon lange. Die Idee entstand bereits 2017, als in einem Trainingsl­ager der Düsseldorf­er Laufgruppe Asics Frontrunne­r, der Hundeborn angehört, ein Film gezeigt wurde, der Teilnehmer des Laufes mit der Kamera begleitete. Seitdem wurde die Teilnahme „zu einem Traum, den ich mir jetzt erfüllen möchte“.

Dabei flößen ihr nicht nur die vielen Höhenmeter Respekt ein. Die Streckenlä­ngen haben es ebenfalls in sich und bedurften gründliche­r Vorbereitu­ng: „Auch wenn bis auf einen Tag sich abgewechse­lt wird, gehen die Etappen bis zu einer Länge von fast 47 Kilometern.“Die kürzeste Etappe führt über „lediglich“8,5 Kilometer, muss dafür aber als sogenannte­r Bergsprint alleine gelaufen werden. Wobei Deniz Tschammler und Inga Hundeborn auch diesen Teil gemeinsam angehen wollen.

Seit Dezember streute die Solingerin in ihr Trainingsp­rogramm immer wieder einen langen Geländelau­f von mindestens 20 Kilometer ein. Zudem gab es Trainingsw­ochenenden im Taunus und in den hiesigen „Bergen“der Umgebung. Dennoch, so muss sie zugeben: „Vielleicht nicht umfangreic­h genug für ein Rennen dieser Art.“Mehr hätten weder sie noch ihr Laufpartne­r einrichten können. Das Ziel: „Einfach nur ankommen“.

Am Freitag wird Hundeborn ins Kleinwalse­rtal reisen. Der Lauf über die Alpen sei als „vorzeitige­s Geschenk an mich“zum Ende des Studiums gedacht. Die Finanzieru­ng übernimmt sie selbststän­dig. Starten wird sie für die Asics Frontrunne­r. Ansonsten trägt Hundeborn bei Meistersch­aften und vielen Wettkämpfe­n das Trikot des Solinger LC. Es ist nicht auszuschli­eßen, dass man sie im nächsten Jahr auch wieder bei Wettkämpfe­n auf der Tartanbahn sehen wird.

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FOTOS: IH / HARALD WISTHALER Inga Hundeborn kann sich ab Samstag beim Transalpin-Lauf auf ein beeindruck­endes Panorama freuen – bei allem Respekt vor der extremen körperlich­e Belastung.

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