Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Fünf neue Trainerinn­en und neue Kurse

Der Ehringhaus­er Turnverein hat durch Corona Mitglieder verloren. Aber nun wurde das Sportprogr­amm entstaubt – und Fördergeld gibt es auch.

- VON ANDREAS WEBER

REMSCHEID Corona hat dem kleinen Ehringhaus­er TV schwer zugesetzt. Während der Pandemie hat der Turnverein im Süden Remscheids über 100 Mitglieder verloren. Waren es 2019 noch 370, weist die Kartei momentan 260 aus. Auf der Hauptversa­mmlung sprach die Vorsitzend­e Ulrike Schatton von einer Entwicklun­g, die Anlass zur Sorge gäbe, aber nicht existenzbe­drohend sei. Ein riesiges Loch in die Kasse hat sie aber allemal gerissen.

Überrasche­nd kam die Entwicklun­g nicht. „Denn wir haben nur eine Turnhalle, kein Außengelän­de.“Über viele Monate ging bei den diversen Betätigung­sangeboten nichts mehr. Weder Fitness & Aerobic, Wirbelsäul­engymnasti­k, Tai Chi oder Wassergymn­astik war möglich. Auch das Kinderturn­en fiel 2020 aus. Das schmerzte und war der Grund, glaubt Schatton, dass Eltern ihren Nachwuchs während der langen Covid-19-Pause Kosten sparten und abmeldeten. Jetzt, wo viele durchgeimp­ft sind, die Hygieneund Abstandsre­geln sportliche Kontakte erlauben, ist die Hoffnung groß, dass der Traditions­verein von 1880 durchstart­et. Die erste Voraussetz­ung dafür ist erfüllt.

Die 38 Besucher bei der Versammlun­g in der Turnhalle vernahmen Positives. Denn seit der ETV im Frühjahr frisches Sportperso­nal suchte, erfuhr er viel Resonanz: „Wir sind stolz, dass wir fünf neue Übungsleit­erinnen gewinnen konnten. Damit stehen wir unter Remscheids Sportverei­nen super da“, erklärt Ulrike Schatton. Die neuen Coaches sollen helfen, die in die Jahre gekommenen Übungsplän­e zu entstauben.

„Wir müssen zugeben, dass die 30- bis 50-Jährigen in der Vergangenh­eit ein stiefmütte­rliches Dasein bei uns führten. Diese Altersschi­cht hatten wir nicht ausreichen­d berücksich­tigt“, räumt Ulrike Schatton ein, die mit Rainer Bannert und Axel Strassmann die Geschäfte im ETV führt.

Jenni Geißler hat den Flyer für das neue Sportprogr­amm entwickelt, das die Ehringhaus­er abseits des Mannschaft­ssports attraktive­r machen soll. In der 200 Quadratmet­er großen Einfachtur­nhalle gibt es nun High Intensive Intervallt­raining (HIIT) zum Auspowern. Dienstagab­ends (20.15 bis 21.15 Uhr) kurbelt Jenni Geißler den Stoffwechs­el an, verbessert die Kraftausda­uer und trainiert das Herz-Kreislaufs­ystem. Neu ist auch das Damensolo. An drei Schnuppert­erminen bittet Ulla Wieber am 14., 21. und 28. September (10.45 bis 11.45 Uhr) zum Tanz.

Den gibt es nun auch für die Kleinen von drei bis sechs Jahren, immer freitags (15.30 bis 16.30 Uhr) mit Daniela Franz. Seine Stärken hat der Verein im Südbezirk bei der Jugend für Kinder bis zehn Jahren. Los geht es mit Kursen ab sechs Monaten.

Die 9000 Euro, die nach der Zwangspaus­e und den Austritten auf dem Konto fehlen, will der Ehringhaus­er TV teilweise durch eine Anhebung der Beiträge abfedern. Geplant ist diese zum Jahreswech­sel für Erwachsene. Zurzeit zahlen sie acht Euro, Pensionäre sieben Euro. „Angedacht ist eine Erhöhung von bis zu zwei Euro“, deutet Ulrike Schatton an. Der Vorstand hält dies für vertretbar, zumal die letzte Erhöhung 2013 vorgenomme­n wurde.

Nachdem es aus dem Landesprog­ramm „Moderne Sportstätt­e“knapp 70.000 Euro für ein neues Dach, die Heizung und zum Beheben der Feuchtigke­itsschäden auf der Kegelbahn gab, ist für die Remscheide­r Sportverei­ne mit Immobilien­besitz noch Geld im Topf. So erhielt der ETV im Mai einen Zuwendungs­bescheid über 10.000 Euro, der es ermöglicht, die freischwin­gende Glastür in der Halle durch eine Sicherheit­stür zu ersetzen. Die Fachfirma ist beauftragt, der Einbau soll im Frühjahr 2022 erfolgen.

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Foto: Michael Schütz
Ehrung langjährig­er Vereinsmit­glieder in der Turnhalle: (v.l.) Ruth Frohn, Dr. Ingrid Lullic, Reiner Rau, Isabel Pleiß. Foto: Michael Schütz

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