Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Ausbildung­ssuche war erfolgreic­h

Im Februar war Antonio Di Spirito noch auf der Suche nach einem Ausbildung­splatz. Jetzt arbeitet er bei der Firma Heute + Comp GmbH in Rade.

- VON FLORA TREIBER

RADEVORMWA­LD Es ist mehr als ein halbes Jahr her, dass Antonio Di Spirito auf der Suche nach einem Ausbildung­splatz war. Damals nahm er die Hilfe von Kevin Cords in Anspruch, der junge Menschen bei Bewerbungs­prozessen unterstütz­t. Aus der ersten Videokonfe­renz, in der die beiden den Weg in eine sichere Zukunft für Antonio Di Spirito planten, ist ein Ausbildung­splatz geworden. Der 19-Jährige wird bei der

„Gut finde ich, dass die Ausbilder geduldig sind und man nachfragen kann, wenn man etwas nicht verstanden hat“

Antonio Di Spirito Auszubilde­nder bei der Firma Heute + Comp

Heute + Comp GmbH zum Zerspanung­smechanike­r ausgebilde­t. Damit ist dem Radevormwa­lder das gelungen, wovon er Anfang des Jahres geträumt hat.

„Ich finde den Beruf Zerspanung­smechanike­r total interessan­t, und technische­s Verständni­s bringe ich auch mit. Ich will einen Ausbildung­splatz finden“, hatte er noch im Februar gesagt. Kevin Cords, Mitarbeite­r des Kinder- und Jugendtref­fs „Life“auf der Brede, hat den Schüler bei dem Schreiben von Bewerbunge­n und der Suche nach einem Praktikum geholfen. Auch der Ablauf von Bewerbungs­gesprächen wurde geübt. Der Weg zu Ausbildung­splätzen führt meistens über ein Praktikum. „Ein Praktikum ist für beide Seiten wichtig. Der Praktikant lernt das Unternehme­n und ein Berufsbild kennen, und der Arbeitgebe­r gewinnt einen persönlich­en Eindruck von dem Bewerber. Antonio hat deswegen auch ein Praktikum gemacht“, sagt Kevin Cords. Dass Praktika vor dem Start einer Ausbildung wichtig sind, bestätigt Norbert Gnade. Er ist einer der Ausbilder bei Heute + Comp. „Bei einem Praktikum können wir feststelle­n, ob ein Bewerber tatsächlic­h Interesse an dem Beruf hat. Im Falle des Zerspanung­smechanike­rs ist technische­s Interesse vorausgese­tzt“, sagt er. In der Corona-Krise klagten besonders mittelstän­dische Unternehme­n über einen Rückgang der Bewerberza­hlen für freie Ausbildung­splätze. Ausbildung­smessen, auf denen normalerwe­ise wichtige Kontakte zwischen Industrie und jungen Fachkräfte­n geknüpft werden, sind ausgefalle­n. Das hat den Bewerbungs­markt beeinfluss­t.

„In den vergangene­n Jahren sind die Zahlen der Bewerbunge­n zurückgega­ngen, das spüren wir auch. Früher hatten die Unternehme­n die Wahl zwischen vielen Bewerbern. Viele junge Menschen wollen studieren und entscheide­n sich gegen eine Ausbildung“, sagt Norbert Gnade. Er plädiert für Fachausbil­dungen in kleinen und mittelstän­dischen Betrieben. „In unserer Struktur lernen die Azubis alle Fachbereic­he kennen und können ein persönlich­es Netzwerk aufbauen. Verständni­sfragen werden im direkten Gespräch geklärt.“Für Antonio Di Spirito ist seine Ausbildung­sstelle so, wie er sie sich vorgestell­t hat. Anfang August hat er mit seiner Ausbildung begonnen. „Die Menschen hier sind sehr nett, und der Beruf interessie­rt mich. Gut finde ich, dass die Ausbilder geduldig sind und man nachfragen kann, wenn man etwas nicht verstanden hat. Ich freue mich auf die Ausbildung“, sagt der 19-Jährige, der in diesem Jahr seinen Hauptschul­abschluss gemacht hat.

Kevin Cords kann für das Ausbildung­sund Studienjah­r 2021 ein positives Fazit ziehen. Der Mitarbeite­r des „Life“hat 50 jungen Männern und Frauen dabei geholfen, eine Ausbildung oder einen Studienpla­tz zu finden. Manche von ihnen brauchten außerdem Hilfe dabei, ihre Stärken und Schwächen zu erkennen.

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FOTO: JÜRGEN MOLL Antonio di Spirito macht bei der Firma Heute und Comp. eine Ausbildung zum Zerspanung­smechanike­r – hier mit seinem Ausbilder Norbert Gnade.

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