Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald
Berufskolleg wirbt fürs Impfen
Ein Impfteam des Oberbergischen Kreises hatte am Dienstagvormittag am ehemaligen Marienhospital an der Goethestraße Aufstellung genommen. Das Angebot war aber nicht nur für Schüler offen, sondern für alle Interessierte.
Ein Impfteam des Kreises hatte am Dienstagvormittag am ehemaligen Marienhospital an der Goethestraße Aufstellung genommen.
HÜCKESWAGEN Es war jetzt nicht die offensichtlichste Stelle inder Schloss-Stadt, die das Impfmobil des Ober bergischen Kreises und der Kassenärztlichen Vereinigung( K V) sich für den jüngsten Impftermin in Hückeswagen ausgesucht hatte. Am Dienstagmorgen, ab 8 Uhr, war das sechsköpfige Team vor dem Eingang zum Berufskolleg präsent, um alle Impfwilligen in der Privatschule, aber auch alle anderen Interessierten gegen das Coronavirus zu impfen.
Im Gepäck hatte das Team den Impfstoff von Biontech. „Das hängt immer vom Standort und der dortigen Zielgruppe ab, welches Vakzin wir mitnehmen “, erläuterte Alex an derMonhof,Ope ration s technischer Assistent. Da das Team am Berufskolleg stand, war es diesmal Biontech. Ist dieser Impfstoff doch vor allem für jüngere Menschen empfohlen. „Sind wir auf einem Marktplatz, dann verimpfen wir vor allem die Impfstoffe von Moderna sowie Johnson & Johnson“, sagte Monhof.
Dass das Impfmobil das Berufskolleg angesteuert hatte, freute dessen Leiter Gunnar Mühlenstädt zum einen sehr. „Der Oberbergische Kreis hat uns angerufen, ob wir einen Termin machen wollen. Und das war uns natürlich sehr recht“, sagte er. Wobei er gleich betonte, dass die Impfbereitschaft an seiner Schule ohnehin sehr hoch sei. „Unsere Schülerinnen und Schüler sind zum großen Teil schon zweifach geimpft, viele haben zumindest bereits die erste Impfung“, versicherte Mühlenstädt. Die Lehrer seien bereits alle vollständig geimpft. „Aber wir haben natürlich bei unseren Partner unternehmen und in der Nachbarschaft ordentlich die Werbetrommel gerührt“, sagte der Schulleiter. Er habe auch bei der Realschule nachgefragt, dort sei das Interesse aber nicht sehr groß gewesen, wie er am Dienstagmorgen bei einem Telefonat mit Konrektor Thorsten Schmalt erfuhr.
Lenny Stöher bekam am Dienstagmorgen seine zweite Impfdosis. „Die erste habe ich bei meinem Hausarzt in meiner Heimatstadt Radevormwald bekommen. Der zweite Termin war an meinem ersten Berufsschultag, das war etwas ungünstig. Daher war ich sehr froh, als ich von dem heutigen Termin erfahren habe“, erzählte der 18-jährige angehende Zerspanungsmechaniker. Beim Hausarzt habe er Astrazeneca bekommen, jetzt erhalte er mit Biontech die – von der Stiko empfohlene – Kreuzimpfung. „Astrazeneca wird schon etwa seit Juli nicht mehr verimpft“, sagte dazu Monhof.
Unterstützt wurde er von einer weiteren Medizinisch-Technischen Fachangestellten, dazu kamen ein Impfarzt und jeweils eine Mitarbeiterin vom Kreis und von der KV. „Dazu kommt bei Biontech-Terminen noch ein Apotheker, der die Dosen zur Impfung vorbereitet“, erläuterte Monhof.
Stefanie Cornelia Lüken von der KV war auch bei den letzten beiden Terminen des Impfmobils in Hückeswagen dabei. „Es sind rotierende Teams, aber man trifft dabei immer jemanden, den man kennt – etwa aus dem Impfzentrum in Gummersbach“, sagte sie. Am Bahnhofsplatz sei mehr losgewesen, aber auch um 9 Uhr am Dienstag seien bereits fünf oder sechs Impflinge erschienen. „Es hängt immer davon ab, wo man steht, wie viele Leute dann zur Impfung kommen“, sagte sie.
Insgesamt merke sie allerdings keinen Rückgang bei der Impfbereitschaft der Menschen im Kreisgebiet. „Ich finde es aber auf jeden Fall sinnvoll, auch an eher abgelegene Ecken im Kreis zu kommen. Wir müssen den Menschen entgegenkommen, die vielleicht weiter entfernt wohnen und nicht so einfach ins Impfzentrum kommen können“, betonte Stefanie Cornelia Lüken.
Seine erste Dosis Biontech bekam am Dienstag Benjamin Abraham. Der Auszubildende zum Industriemechaniker hatte mit der Impfung eigentlich noch warten wollen, sei aber von seinem Schulleiter überzeugt worden. „Ich finde das cool, dass es direkt an der Schule gemacht wird“, sagte der Remscheider. In vier Wochen bekommt er seine zweite Dosis am Berufskolleg. Von Impfreaktionen habe er in den 15 Minuten nach der Impfung nicht viel gemerkt. „Der Arm ist ein wenig schwer, an der Einstichstelle merke ich’s auch. Aber insgesamt geht’s mir prima“, versicherte der 21-Jährige.