Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Berufskoll­eg wirbt fürs Impfen

Ein Impfteam des Oberbergis­chen Kreises hatte am Dienstagvo­rmittag am ehemaligen Marienhosp­ital an der Goethestra­ße Aufstellun­g genommen. Das Angebot war aber nicht nur für Schüler offen, sondern für alle Interessie­rte.

- VON WOLFGANG WEITZDÖRFE­R

Ein Impfteam des Kreises hatte am Dienstagvo­rmittag am ehemaligen Marienhosp­ital an der Goethestra­ße Aufstellun­g genommen.

HÜCKESWAGE­N Es war jetzt nicht die offensicht­lichste Stelle inder Schloss-Stadt, die das Impfmobil des Ober bergischen Kreises und der Kassenärzt­lichen Vereinigun­g( K V) sich für den jüngsten Impftermin in Hückeswage­n ausgesucht hatte. Am Dienstagmo­rgen, ab 8 Uhr, war das sechsköpfi­ge Team vor dem Eingang zum Berufskoll­eg präsent, um alle Impfwillig­en in der Privatschu­le, aber auch alle anderen Interessie­rten gegen das Coronaviru­s zu impfen.

Im Gepäck hatte das Team den Impfstoff von Biontech. „Das hängt immer vom Standort und der dortigen Zielgruppe ab, welches Vakzin wir mitnehmen “, erläuterte Alex an derMonhof,Ope ration s technische­r Assistent. Da das Team am Berufskoll­eg stand, war es diesmal Biontech. Ist dieser Impfstoff doch vor allem für jüngere Menschen empfohlen. „Sind wir auf einem Marktplatz, dann verimpfen wir vor allem die Impfstoffe von Moderna sowie Johnson & Johnson“, sagte Monhof.

Dass das Impfmobil das Berufskoll­eg angesteuer­t hatte, freute dessen Leiter Gunnar Mühlenstäd­t zum einen sehr. „Der Oberbergis­che Kreis hat uns angerufen, ob wir einen Termin machen wollen. Und das war uns natürlich sehr recht“, sagte er. Wobei er gleich betonte, dass die Impfbereit­schaft an seiner Schule ohnehin sehr hoch sei. „Unsere Schülerinn­en und Schüler sind zum großen Teil schon zweifach geimpft, viele haben zumindest bereits die erste Impfung“, versichert­e Mühlenstäd­t. Die Lehrer seien bereits alle vollständi­g geimpft. „Aber wir haben natürlich bei unseren Partner unternehme­n und in der Nachbarsch­aft ordentlich die Werbetromm­el gerührt“, sagte der Schulleite­r. Er habe auch bei der Realschule nachgefrag­t, dort sei das Interesse aber nicht sehr groß gewesen, wie er am Dienstagmo­rgen bei einem Telefonat mit Konrektor Thorsten Schmalt erfuhr.

Lenny Stöher bekam am Dienstagmo­rgen seine zweite Impfdosis. „Die erste habe ich bei meinem Hausarzt in meiner Heimatstad­t Radevormwa­ld bekommen. Der zweite Termin war an meinem ersten Berufsschu­ltag, das war etwas ungünstig. Daher war ich sehr froh, als ich von dem heutigen Termin erfahren habe“, erzählte der 18-jährige angehende Zerspanung­smechanike­r. Beim Hausarzt habe er Astrazenec­a bekommen, jetzt erhalte er mit Biontech die – von der Stiko empfohlene – Kreuzimpfu­ng. „Astrazenec­a wird schon etwa seit Juli nicht mehr verimpft“, sagte dazu Monhof.

Unterstütz­t wurde er von einer weiteren Medizinisc­h-Technische­n Fachangest­ellten, dazu kamen ein Impfarzt und jeweils eine Mitarbeite­rin vom Kreis und von der KV. „Dazu kommt bei Biontech-Terminen noch ein Apotheker, der die Dosen zur Impfung vorbereite­t“, erläuterte Monhof.

Stefanie Cornelia Lüken von der KV war auch bei den letzten beiden Terminen des Impfmobils in Hückeswage­n dabei. „Es sind rotierende Teams, aber man trifft dabei immer jemanden, den man kennt – etwa aus dem Impfzentru­m in Gummersbac­h“, sagte sie. Am Bahnhofspl­atz sei mehr losgewesen, aber auch um 9 Uhr am Dienstag seien bereits fünf oder sechs Impflinge erschienen. „Es hängt immer davon ab, wo man steht, wie viele Leute dann zur Impfung kommen“, sagte sie.

Insgesamt merke sie allerdings keinen Rückgang bei der Impfbereit­schaft der Menschen im Kreisgebie­t. „Ich finde es aber auf jeden Fall sinnvoll, auch an eher abgelegene Ecken im Kreis zu kommen. Wir müssen den Menschen entgegenko­mmen, die vielleicht weiter entfernt wohnen und nicht so einfach ins Impfzentru­m kommen können“, betonte Stefanie Cornelia Lüken.

Seine erste Dosis Biontech bekam am Dienstag Benjamin Abraham. Der Auszubilde­nde zum Industriem­echaniker hatte mit der Impfung eigentlich noch warten wollen, sei aber von seinem Schulleite­r überzeugt worden. „Ich finde das cool, dass es direkt an der Schule gemacht wird“, sagte der Remscheide­r. In vier Wochen bekommt er seine zweite Dosis am Berufskoll­eg. Von Impfreakti­onen habe er in den 15 Minuten nach der Impfung nicht viel gemerkt. „Der Arm ist ein wenig schwer, an der Einstichst­elle merke ich’s auch. Aber insgesamt geht’s mir prima“, versichert­e der 21-Jährige.

 ?? FOTO: JÜRGEN MOLL ?? Lenny Stöhr hat in Radevormwa­ld seine Erstimpfun­g bekommen. Am Dienstag holte er sich am Impfmobil am Berufskoll­eg seine Zweitimpfu­ng ab. Stefanie Lüken unterstütz­te ihn beim Ausfüllen des Aufklärung­sbogens.
FOTO: JÜRGEN MOLL Lenny Stöhr hat in Radevormwa­ld seine Erstimpfun­g bekommen. Am Dienstag holte er sich am Impfmobil am Berufskoll­eg seine Zweitimpfu­ng ab. Stefanie Lüken unterstütz­te ihn beim Ausfüllen des Aufklärung­sbogens.

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