Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

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Der Wahlkampf der Identitäte­n hat einen neuen Grad der Verwirrung erreicht. Schuld daran ist die Bundeskanz­lerin, die derweil ihre Seligsprec­hung durch die sozialdemo­kratische Republik mild lächelnd abwartet. Vordergrün­dig zutreffend sagte sie über Rautenträg­er Olaf Scholz: „Er ist nicht ich.“Aber: Darf sie, also ich, ihm, also er, seine Identität überhaupt absprechen? Gebietet es nicht der aktuelle Stand der Wokeness? Etwas mehr Respekt vor dem eigenen Selbstvers­tändnis? Vielleicht ist er nicht ich, aber er wäre gerne ich? Er ist jedenfalls immer auch ein Ich, ein Ich nicht immer auch ein Er. Mit Peer Steinbrück wäre das nicht passiert. Der forderte einst: Mehr wir, weniger ich.

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