Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald
Airbus liefert den letzten A380 noch 2021 aus
Die Produktion des weltgrößten Passagierjets endet im November. Ein Großauftrag könnte Airbus beflügeln.
HAMBURG/DUBAI (dpa/mah/rtr) Der Flugzeugbauer Airbus wird die letzten drei Großraumflieger der A380Reihe noch in diesem Jahr an die arabische Airline Emirates ausliefern. Die allerletzte bestellte Maschine „soll im November in die Flotte aufgenommen werden, womit der ursprüngliche Auslieferungszeitpunkt von Juni 2022 vorgezogen wird“, wie die Fluggesellschaft am Mittwoch mitteilte. Emirates ist größter Abnehmer der A380. Mit diesen Auslieferungen werde „die A380-Flotte von Emirates im November insgesamt 118 Flugzeuge umfassen“.
Airbus hatte Anfang 2019 beschlossen, die Produktion des weltgrößten Passagierjets A380 einzustellen. Der doppelstöckige Passagierjet hatte Airbus schon länger große Sorgen bereitet. In den vergangenen Jahren hatte kaum noch eine Fluglinie ein Modell geordert.
Während der Konzernumbau auch auf anderen strategischen Feldern in vollem Gange ist, ging am Mittwoch die erste Verhandlungsrunde zwischen Airbus und der IG Metall über die Bedingungen des umstrittenen Konzernumbaus nach knapp vier Stunden ohne Ergebnis zu Ende. Für die nächste Runde am kommenden Dienstag erwarte die IG Metall nun konkrete Angebote des Unternehmens, sagte ihr Bezirksleiter Daniel Friedrich: „Das
Zeitfenster schließt sich allmählich, wenn die Umstrukturierung wie geplant Anfang 2022 umgesetzt werden soll.“Daher sei nun „jede Woche ohne Ergebnis eine verlorene Woche“. IG Metall und Betriebsräte verlangen – aus ihrer Sicht bisher vergeblich – konkrete Zusagen zur Absicherung der Beschäftigung an den Standorten in Norddeutschland und Augsburg bis ins nächste Jahrzehnt.
Rückenwind für die deutschen Standorte könnte dabei aus Großbritannien kommen: Wie am Abend des Vortags bekannt geworden war, hat der Flugzeugbauer eine Bestellung über 36 Maschinen vom Typ A321 neo von der britischen Fluggesellschaft Jet2.com erhalten. Dabei geht es um einen Listenpreis von 4,9 Milliarden US-Dollar. Jet2. com könnte zudem den Auftrag auf bis zu 60 Maschinen erweitern, was dann einem Listenpreis von 8,1 Milliarden Dollar entspräche. Üblicherweise werden Abschläge gewährt.