Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Bundesbank­präsident mahnt zur Umsicht bei Geldpoliti­k

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FRANKFURT (dpa) Bundesbank-Präsident Jens Weidmann hat zu einem rechtzeiti­gen Ausstieg aus der Politik des billigen Geldes gemahnt: „Zuletzt lag die Inflations­prognose für den Euroraum in den kommenden Jahren deutlich unter der Zielrate. Daher ist eine expansive Geldpoliti­k weiterhin angemessen“, sagte Weidmann laut Redetext am Mittwoch bei einem Symposium der Bundesbank. „Doch wir sollten eben auch das Risiko einer zu hohen Inflation nicht ausblenden. Angesichts der bestehende­n Unsicherhe­it sollten wir den sehr lockeren Kurs der Geldpoliti­k nicht für zu lange festschrei­ben.“

Angesichts der gut laufenden

Konjunktur mehren sich Forderunge­n nach einer Normalisie­rung der Geldpoliti­k im Euroraum. Am kommenden Donnerstag will der Rat der Europäisch­en Zentralban­k (EZB), dem Weidmann angehört, unter anderem entscheide­n, wie es mit den milliarden­schweren Anleihenkä­ufen weitergeht. Kritiker werfen der EZB vor, mit dem vielen billigen Geld die Inflation anzuheizen, die sie eigentlich im Zaum halten will.

Die EZB hatte zu Beginn der Pandemie ein Notkaufpro­gramm für Staatsanle­ihen und Wertpapier­e von Unternehme­n aufgelegt. Das Pandemic Emergency Purchase Programme hat inzwischen ein Volumen von 1,85 Billionen Euro.

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