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Griezmann wechselt noch – Mbappé muss bleiben
BERLIN (dpa) Manchester United begrüßte seine Fans mit einem Bild des jubelnden Cristiano Ronaldo im Trikot der Red Devils. Atlético Madrid führte die Erfolge seines Last-Minute-Rückkehrers Antoine Griezmann auf. Der FC Barcelona zeigte ein Bild der Niederländer Memphis Depay und Luuk de Jong. Und Real Madrid? Verwies auf die, die bei ihren Nationalteams weilen. Kylian Mbappé zeigten sie nicht.
Die Twitter-Kanäle der europäischen Topvereine lieferten am Mittwoch ein Stück weit ein Abbild dessen, wer sich am Ende dieses wilden Fußball-Transfersommers als Gewinner und Verlierer fühlen dürfte. Der Wechsel von Griezmann, der zunächst für ein Jahr auf Leihbasis vom FC Barcelona zum spanischen Meister Atlético zurückgeht, war der spektakuläre Schlusspunkt dieser Wechselperiode, die am Dienstagabend endete. Zumindest in den großen Ligen. Und für die Spieler, die zuletzt nicht vereinslos waren. Ex-Bayern-Star Franck Ribery oder der 34-malige englische Nationalspieler Jack Wilshere etwa gehören zu den Profis, die noch neue Klubs suchen. Jérôme Boateng hat in Lyon einen gefunden. Der Verteidiger erhielt einen Vertrag bis 2023.
Mbappé bleibt erstmal bei seinem alten Verein. Von rund 200 Millionen Euro ist die Rede, die Real bereit gewesen sein soll, als Ablöse für Frankreichs Topstar an Paris Saint-Germain zu zahlen. Doch PSG ließ das Offensiv-Ass ein Jahr vor Vertragsende nicht ziehen.
Neben Real und Mbappé gab‘s diesen Sommer auch für Barca wenig zu jubeln. Nach Lionel Messi, der den hoch verschuldeten Klub nach 21 Jahren Richtung Paris verließ, ist nun also auch Griezmann weg. Er sei „traurig darüber, dass ich euch nicht länger genießen konnte, aber stolz, einer von euch gewesen zu sein“, schrieb der französische Weltmeister den Fans. Der aus Lyon gekommene Depay, der kurz vor Schluss aus Sevilla ausgeliehene Ex-Gladbacher de Jong und der von Manchester City geholte Sergio Agüero sind nun die neuen offensiven Hoffnungsträger der Katalanen. Ob das Trio die prominenten Abgänge des Champions-League-Vorrundengegners der Bayern kompensieren kann? Unwahrscheinlich.
Auch die italienische Serie A verlor große Attraktionen – zwei davon an die englische Premier League. Der belgische Stürmerstar Romelu Lukaku wechselte für satte 115 Millionen Euro von Inter Mailand zum FC Chelsea. Ronaldo kehrte für vergleichsweise schmale 15 Millionen von Juventus Turin nach Manchester zurück. Auf der Insel wird trotz Corona-Krise also weiter geklotzt. Die dicken TV-Verträge machen es möglich.