Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald
Öku-Ini hat Haus Hürxthal verlassen
Die Stadt sucht einen neuen Träger für die Begegnungsstätte. Streit habe es nicht gegeben, betonen Stadt und Verein.
RADEVORMWALD Die Ökumenische Initiative hat sich als Träger aus der Begegnungsstätte Haus Hürxthal verabschiedet. Das bestätigt der Geschäftsführer Gerhard Kürten: „Wir sind in der vergangenen Woche ausgezogen.“Die Stadt Radevormwald hält nun Ausschau nach einem neuen Träger der Einrichtung.
Im Juni war bekannt geworden, dass die Stadt wegen hygienischer Beanstandungen den Café-Betrieb, der von der Ökumenischen Initiative betrieben wird, geschlossen hatte. Kürten hatte damals noch erklärt, man suche nun gemeinsam mit der Stadt nach einer personellen Alternative, um das Café wieder
„Wir sind in Gesprächen mit einem möglichen Träger, und es sieht gut aus“
Johannes Mans Bürgermeister
zu öffnen. Nun jedoch zieht sich die Öku-Ini weitgehend aus dem Haus Hürxthal zurück – allerdings nicht komplett, wie Kürten betont. „Es wird weiter vor Ort die Rentenversicherungsberatung und die Seniorengymnastik geben“, stellt Kürten klar. Außerhalb des Hauses Hürxthal betreibt die Initiative zudem einen Second-Hand-Laden an der Kaiserstraße.
Gerhard Kürten betont er, dass es keinen grundsätzlichen Konflikt zwischen dem Verein und der Stadt Radevormwald gebe. Es habe über die Vorgänge rund um das Café zwar unterschiedliche Auffassungen gegeben, aber ein wesentlicher Grund für den Rückzug sei, dass man kein Personal, keine Ansprechpartner vor Ort gefunden habe, sondern diese meist aus Wipperfürth habe rekrutieren müssen. „Wir sind mit der Stadt im konstruktiven Austausch“, versichert der Geschäftsführer der Initiative.
Im Haus Hürxthal sind damit aktuell noch der Trägerverein „aktiv55plus“und der Radevormwalder Mittagstisch ansässig. Die Ökumenische Initiative betrieb das Café in den Räumlichkeiten am Schlossmacherplatz seit 2018. Und es gab Pläne für weitere Aktivitäten. So sollte ein E-Bike-Verleih eingerichtet werden, hatte Gerhard Kürten im Herbst 2020, kurz nach der Übernahme der Geschäftsführung, in Aussicht gestellt. Im Juli hatte Bürgermeister Johannes Mans noch erklärt, der Cafe-Betrieb der Öku-Ini werde wieder beginnen, und man überlege sogar über eine Erweiterung der Kooperation. Dazu kommt es nun nicht. Mans erklärte unserer Redaktion, es habe tatsächlich über den Fall des Gastronomen verschiedene Meinungen zwischen Stadt und Verein gegeben, dennoch werde man weiter bei Aktivitäten kooperieren. Für die Trägerschaft im Haus Hürxthal – früher Haus der Begegnung – sucht die Stadt nun einen neuen Träger. „Wir sind da in Gesprächen, und es sieht gut aus“, erklärte Mans.
Aus Kreisen von Senioren, die das Café frequentierten, hatte es im Juni die Darstellung gegeben, es habe Konflikte zwischen dem Betreiber Christoph Lenz und dem Rader Mittagstisch gegeben. Dieser Version der Ereignisse hatte sich auch Wolf-Rainer Winterhagen, der Vorsitzende des Seniorenbeirates angeschlossen. Bürgermeister Mans, der Vorsitzender der Helene-Hürxthal-Stiftung ist, die den Mittagstisch trägt, hatte diese Behauptungen stets als nicht zutreffend zurückgewiesen.