Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Öku-Ini hat Haus Hürxthal verlassen

Die Stadt sucht einen neuen Träger für die Begegnungs­stätte. Streit habe es nicht gegeben, betonen Stadt und Verein.

- VON STEFAN GILSBACH

RADEVORMWA­LD Die Ökumenisch­e Initiative hat sich als Träger aus der Begegnungs­stätte Haus Hürxthal verabschie­det. Das bestätigt der Geschäftsf­ührer Gerhard Kürten: „Wir sind in der vergangene­n Woche ausgezogen.“Die Stadt Radevormwa­ld hält nun Ausschau nach einem neuen Träger der Einrichtun­g.

Im Juni war bekannt geworden, dass die Stadt wegen hygienisch­er Beanstandu­ngen den Café-Betrieb, der von der Ökumenisch­en Initiative betrieben wird, geschlosse­n hatte. Kürten hatte damals noch erklärt, man suche nun gemeinsam mit der Stadt nach einer personelle­n Alternativ­e, um das Café wieder

„Wir sind in Gesprächen mit einem möglichen Träger, und es sieht gut aus“

Johannes Mans Bürgermeis­ter

zu öffnen. Nun jedoch zieht sich die Öku-Ini weitgehend aus dem Haus Hürxthal zurück – allerdings nicht komplett, wie Kürten betont. „Es wird weiter vor Ort die Rentenvers­icherungsb­eratung und die Seniorengy­mnastik geben“, stellt Kürten klar. Außerhalb des Hauses Hürxthal betreibt die Initiative zudem einen Second-Hand-Laden an der Kaiserstra­ße.

Gerhard Kürten betont er, dass es keinen grundsätzl­ichen Konflikt zwischen dem Verein und der Stadt Radevormwa­ld gebe. Es habe über die Vorgänge rund um das Café zwar unterschie­dliche Auffassung­en gegeben, aber ein wesentlich­er Grund für den Rückzug sei, dass man kein Personal, keine Ansprechpa­rtner vor Ort gefunden habe, sondern diese meist aus Wipperfürt­h habe rekrutiere­n müssen. „Wir sind mit der Stadt im konstrukti­ven Austausch“, versichert der Geschäftsf­ührer der Initiative.

Im Haus Hürxthal sind damit aktuell noch der Trägervere­in „aktiv55plu­s“und der Radevormwa­lder Mittagstis­ch ansässig. Die Ökumenisch­e Initiative betrieb das Café in den Räumlichke­iten am Schlossmac­herplatz seit 2018. Und es gab Pläne für weitere Aktivitäte­n. So sollte ein E-Bike-Verleih eingericht­et werden, hatte Gerhard Kürten im Herbst 2020, kurz nach der Übernahme der Geschäftsf­ührung, in Aussicht gestellt. Im Juli hatte Bürgermeis­ter Johannes Mans noch erklärt, der Cafe-Betrieb der Öku-Ini werde wieder beginnen, und man überlege sogar über eine Erweiterun­g der Kooperatio­n. Dazu kommt es nun nicht. Mans erklärte unserer Redaktion, es habe tatsächlic­h über den Fall des Gastronome­n verschiede­ne Meinungen zwischen Stadt und Verein gegeben, dennoch werde man weiter bei Aktivitäte­n kooperiere­n. Für die Trägerscha­ft im Haus Hürxthal – früher Haus der Begegnung – sucht die Stadt nun einen neuen Träger. „Wir sind da in Gesprächen, und es sieht gut aus“, erklärte Mans.

Aus Kreisen von Senioren, die das Café frequentie­rten, hatte es im Juni die Darstellun­g gegeben, es habe Konflikte zwischen dem Betreiber Christoph Lenz und dem Rader Mittagstis­ch gegeben. Dieser Version der Ereignisse hatte sich auch Wolf-Rainer Winterhage­n, der Vorsitzend­e des Seniorenbe­irates angeschlos­sen. Bürgermeis­ter Mans, der Vorsitzend­er der Helene-Hürxthal-Stiftung ist, die den Mittagstis­ch trägt, hatte diese Behauptung­en stets als nicht zutreffend zurückgewi­esen.

 ?? FOTO: S-G (ARCHIV) ?? Das Schild am Haus Hürxthal listet die Institutio­nen auf, die hier tätig sind. Die Ökumenisch­e Initiative wird nicht völlig ihre Aktivitäte­n vor Ort aufgeben. So sollen Beratungen und Gymnastika­ngebote künftig weiterlauf­en.
FOTO: S-G (ARCHIV) Das Schild am Haus Hürxthal listet die Institutio­nen auf, die hier tätig sind. Die Ökumenisch­e Initiative wird nicht völlig ihre Aktivitäte­n vor Ort aufgeben. So sollen Beratungen und Gymnastika­ngebote künftig weiterlauf­en.

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