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Gladbach-Trainer Hütter liebt die Begeisterung der Fans
MÖNCHENGLADBACH (jaso/kk) Borussia Mönchengladbachs neuer Trainer Adi Hütter will nach drei Bundesligaspielen ohne Sieg nicht von einer Krise reden. Jeder einzelne Spieler bei der Borussia sei ein guter Spieler. „Jetzt geht es darum, die Mischung aus schönem Fußball zu finden und der Zweikampfführung, die du brauchst, um ein Bundesligaspiel zu gewinnen“, sagt Hütter im Interview mit unserer Redaktion. Wenn es gelingt, fußballerische Qualität mit dem Unangenehmen zu paaren, werde das Team ganz viele Spiele gewinnen, ist sich Hütter sicher.
Für den Österreicher hat Italien bei der Europameisterschaft einen solchen Fußball gezeigt. „Sie haben das Verteidigen im Fleisch und Blut, aber sie haben dazu gelernt, vorne zu attackieren, schnell umzuschalten und nicht nur zu mauern“, sagt der 51-Jährige. Die Italiener hätten keine elf Top-Spieler, „sondern eine Top-Mannschaft, die die Prinzipien ihres Trainers umsetzt“.
Mehr Arbeit vor sich als er erwartet hätte, sieht Hütter in Gladbach aber trotzdem nicht. „Wenn wir allein das 0:2 nehmen: Das ist ja nicht schwierig zu verteidigen“, erklärt der Trainer am Beispiel der Niederlage
gegen Union Berlin. „Ihr Verhalten zeugt davon, dass die Spieler sich in manchen Situationen vielleicht der Gefahr nicht bewusst sind. Sie denken, dass genügend hinter dem Ball sind, und werden zu passiv, weil sie denken, dass nichts passieren kann. Gerade dann passieren die meisten Fehler, du musst aktiv verteidigen. Zu viele Torchancen haben wir ja nicht zugelassen.“
Von den Fans der Borussia ist Hütter bereits jetzt begeistert. „Gegen Bayern war die Stimmung schon grandios. Natürlich wäre es schön, auch mal wieder Autogramme nach dem Training zu schreiben. Ich mag diesen Fankontakt sehr gerne“, sagt Hütter. Er liebe diese Begeisterung für einen Verein. „Wenn du als Trainer in Gladbach wohnst, bist du ständig konfrontiert mit dem Verein, wenn du rausgehst. Nach der Präsidiumssitzung diese Woche bin ich nachmittags zum Supermarkt beim Stadion gefahren. Auch mit Maske erkennen die Leute einen natürlich. Das ist schön, aber im Privaten mag ich es gerne ruhig, um abzuschalten zu können“, so Hütter.
Info: Das Interview lesen Sie hier: www.rp-online.de/borussia