Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Jugendfrei­zeitpark endlich freigegebe­n

Das Verwaltung­sgericht Köln hat in dieser Woche den Eilantrag eines Anwohners aus Zenshäusch­en abgewiesen. Damit dürfen Radfahrer durch die Hofschaft fahren, und der Jugendfrei­zeitpark darf legal genutzt werden.

- VON UDO TEIFEL

WERMELSKIR­CHEN Marion Lück konnte sich nicht losreißen am Freitagmit­tag. Die Bürgermeis­terin ging auf die jungen Leute zu, begrüßte sie als erste legale Nutzer des Jugendfrei­zeitparks und warf auch ein paar Körbe mit den Jugendlich­en, die sich auf der Mehrzweckf­läche unterm Basketball­korb getroffen hatten. Man sah als stiller Betrachter, dass ihr dies viel Spaß machte. Wenn nicht noch Termine angestande­n hätten, wäre sie sicher noch länger dort geblieben. Denn endlich konnte sie verkünden, worauf alle seit Monaten gewartet hatten: Der Jugendfrei­zeitpark und der Radweg sind freigegebe­n.

Am Mittwoch zu „nachtschla­fender Zeit“, so der Technische Beigeordne­te Thomas Marner, hätte ihnen das Verwaltung­sgericht Köln die Nachricht zukommen lassen. „Der Eilantrag eines Klägers aus Zenshäusch­en ist abgewiesen.“Dass die Stadtverwa­ltung damit erst am Freitag in die Öffentlich­keit ging, hätte einfache Gründe. „Wir mussten diese Entscheidu­ng erst einmal prüfen lassen und dann daraus unsere Schlüsse ziehen“, sagt der Beigeordne­te. Denn: Es gebe noch kein Urteil in dieser Entscheidu­ng, darauf werde noch gewartet. „Aber unser Rechtsanwa­lt hat uns klar und deutlich erklärt, dass wir öffnen dürfen.“

Es war inzwischen der zweite Eilantrag des Anliegers in dieser Angelegenh­eit, der zugunsten der Stadtverwa­ltung entschiede­n wurde. Er hatte laut Marner geklagt, dass der Radweg zu nah an seinem Wohnhaus vorbeiführ­e. Die Richter hätten festgestel­lt, dass das subjektive Empfinden des Klägers durch den Radweg nicht beeinträch­tigt werde. Denn der Eingang zu seinem Haus führe nicht auf den Radweg.

Kjell Ork (21) war am Freitag der erste legale Nutzer der Skateranla­ge. Der Burscheide­r ist begeistert von der Anlage. Ähnlich äußerten sich Sahin Atak (19), Temirlan Atak (15) und Gabriel Vidakovic (15). Die Streetball­er nutzten am Freitag schon fleißig die Anlage und sind froh, dass es nun keinen Ärger wegen einer illegalen Nutzung gibt.

Thomas Marner beobachtet­e das Treiben zufrieden und sammelte immer wieder Bälle vom Radweg auf. „Wir müssen dringend einseitig den Ballfangza­un verlängern“, meinte er. „Bevor wir aber hier etwas machen, wollen wir das Gespräch mit den Nutzervere­inen führen und dort unseren Vorschlag unterbreit­en.“

Entlang des Radweges an der Böschung zur Umgehungss­traße ist inzwischen bis zur Hälfte ein Zaun fertiggest­ellt, der andere Bereich durch einen Bauzaun gesichert. „Der Grund ist einfach: Die Holzpreise sind so stark gestiegen. Deshalb wurde der Ausbau gestoppt. Die beauftragt­e Baufirma sucht jetzt Quellen, damit unsere kalkuliert­e Kostenplan­ung nicht aus dem Ruder läuft“, sagt Marner. Auf den Bau einer Radstation auf diesem Areal ist vorerst verzichtet worden. Der ADFC, der mit in den Planungspr­ozess eingebunde­n war, hatte dies vorgeschla­gen. Marner dazu: „Das hätte unseren Kostenrahm­en gesprengt. Deswegen haben wir darauf verzichtet.“

Eine offizielle Eröffnungs­feier wird es auch geben – mit dem Fördergebe­r wird jetzt nach einem Termin gesucht. Eingeladen sind dann Vereine, Politik und auch Rainer Bleek. Marion Lück hofft, dass dieser Termin spätestens im Oktober stattfinde­n wird. Weiterhin im Einsatz ist ein Sicherheit­sdienst. „Das funktionie­rt gut“, sagt die Bürgermeis­terin. Ein Anlieger in direkter Nachbarsch­aft hätte ihr bestätigt, dass sich der Einsatz gelohnt habe: Es sei nachts ruhiger geworden.

Obwohl am Busbahnhof öffentlich­e Toiletten stehen, wird wohl ab Oktober ein Dixiklo aufgestell­t. Das Thema Sauberkeit wird mit den Vereinen noch besprochen. Am Freitagmor­gen hatten städtische Mitarbeite­r nicht nur die Bauzäune in den Zugängen abgebaut, sondern auch sieben Müllsäcke mit Unrat außer dem der Mülleimer aufgesamme­lt.

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FOTOS (3): UDO TEIFEL Kjell Ork (21) aus Burscheid war am Freitag pünktlich um 12 Uhr der erste legale Nutzer des Wermelskir­chener Jugendfrei­zeitparks.

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