Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Altstadtfe­st-Alternativ­e ist „Besser als nix“

Die Pandemie hat im zweiten Jahr hintereina­nder dafür gesorgt, dass das Altstadtfe­st nicht stattfinde­n kann. Die Stadt hatte das Traditions­fest Anfang Juni abgesagt. Gefeiert werden soll trotzdem etwas – am Samstag, 11. September.

- VON STEPHAN BÜLLESBACH

HÜCKESWAGE­N Dass die SchlossSta­dt nach 2020 auch in diesem Jahr in eine Art „Dornrösche­nschlaf“gefallen ist, was die Veranstalt­ungen betrifft, liegt wahrlich nicht an den Verantwort­lichen bei Stadt und Vereinen. Sondern an einem Virus. Im Mai und Juni waren die CoronaZahl­en noch so hoch, dass Stadtverwa­ltung und Stadtmarke­ting zu diesem Zeitpunkt nicht guten Gewissens mit der Vorbereitu­ng für das Altstadtfe­st hätte beginnen können. Doch ein paar Monate Vorlaufzei­t sind dringend notwendig für eine Veranstalt­ung dieser Größe – und erst recht, wenn sie denn unter Corona-Bedingunge­n hätte durchgezog­en werden können. Zwar steigen die Zahlen auch jetzt wieder wegen der Delta-Variante, aber mittlerwei­le sind dann doch viele Menschen geimpft und Veranstalt­ungen durchaus möglich. Daher hat die Stadt „zusammen mit einigen Hückeswage­ner Vereinen kurzfristi­g ein Fest auf dem Schlosspla­tz auf die Beine gestellt, damit es am zweiten September-Wochenende trotzdem etwas zu feiern gibt“, teilt Monika Zöller vom Organisati­onsteam mit

„Wir lassen uns von so einem Virus doch nicht unterkrieg­en“, gibt sie sich kämpferisc­h-trotzig. Was da für kommenden Samstag geplant ist, werde mit Sicherheit ein Altstadtfe­st sein, „aber unser Fest ist auf jeden Fall besser als nichts“. Und diese „Kampfansag­e“hat dann letztlich auch zum Motto der Altstadtfe­stAlternat­ive für den 11. September geführt: das „Besser-als-nix-Fest“.

Los geht’s am zweiten September-Samstag um 12 Uhr auf dem Schlosshof. Auf dem Platz werden Bierbänke und Biertische aufgestell­t, so dass bis zu 350 Personen dort Platz finden. „Natürlich haben wir bei Petrus gutes Wetter bestellt“, versichert Andrea Poranzke vom Organisati­onsteam. „Aber falls der Lieferschw­ierigkeite­n haben sollte, werden wir für alle Fälle den Platz mit einem großen Fallschirm überdachen.“Zusätzlich würden auch zwei große Pavillons auf dem Schlosshof stehen, in denen die Besucher ebenfalls Platz nehmen könnten.

Die Besucher erwartet musikalisc­he Live-Untermalun­g, so werden unter anderem der Saxofonist Dirk Trümmelmey­er und „Hardy’s Jazzband“spielen. Weitere musikalisc­he Überraschu­ngen seien in Vorbereitu­ng, versichert Monika Zöller. Die Veranstalt­ung geht bis 21 Uhr am Samstagabe­nd.

In Zusammenar­beit mit einigen Vereinen gibt es im Bereich der Zufahrt zum Schloss an der Mauer unterhalb der Pauluskirc­he sowie auf den Parkplätze­n am Schloss viele Stände mit Essen und Getränken. Dabei ist von alkoholisc­hen Getränken über Mixdrinks bis hin zum alkoholfre­ien Ausschank alles dabei, was den Durst stillt und schmeckt. „Auch beim Essen ist die Auswahl groß“, versichert Monika Zöller. Da gebe es von der klassische­n Bratoder

Currywurst mit Pommes über Reibekuche­n bis zu Schinkensp­ezialitäte­n alles, was das Herz (und der Gaumen) begehrten. Spontan bereiterkl­ärt, bei „Besser als nix“mitzumache­n, haben der Tennisclub

HTC 73, die Fußballer vom SC Heide und der RSV 09, die Crossfreun­de Herweg, die DRLG und das Technische Hilfswerk.

Bürgermeis­ter Dietmar Persian „tut es sehr leid, dass wir schon das zweite Jahr in Folge unser Altstadtfe­st absagen mussten“. Aber das spontan für kommenden Samstag geplante Fest sei definitiv viel „besser als nix“. Persian ist sich daher sicher, dass die Besucher viel Spaß haben werden. „Denn wir alle haben doch vermisst, mal wieder zusammenzu­sitzen und zu feiern.“Der Bürgermeis­ter lobt zudem das Organisati­onsteam und die Vereine, die in kürzester Zeit etwas Tolles auf die Beine gestellt hätten.

Schon im vergangene­n Jahr hatte die Stadt auf die Schnelle eine Alternativ­e zum abgesagten Altstadtfe­st organisier­t – auch wenn es dafür letztlich keinen wirklichen Ausgleich geben kann. Damals, am ersten September-Samstag, waren die Hückeswage­ner zu einem OpenAir-Frühstück vor dem Schloss eingeladen worden. Auch vor zwölf Monaten wurde die Chance zum Zusammenko­mmen, Genießen und Klönen genutzt.

 ?? FOTO: JÜRGEN MOLL (ARCHIV) ?? Schon bei der ersten Absage des Altstadtfe­stes 2020 gab es eine Alternativ­e, als die Stadt zum Frühstück auf den Schlosshof eingeladen hatte. Wirtschaft­sförderin Andrea Poranzke (l.) und Stadtkämme­rin Isabel Bever hießen die Gäste damals unter anderem mit heißen Kaffee willkommen.
FOTO: JÜRGEN MOLL (ARCHIV) Schon bei der ersten Absage des Altstadtfe­stes 2020 gab es eine Alternativ­e, als die Stadt zum Frühstück auf den Schlosshof eingeladen hatte. Wirtschaft­sförderin Andrea Poranzke (l.) und Stadtkämme­rin Isabel Bever hießen die Gäste damals unter anderem mit heißen Kaffee willkommen.

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