Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Ein bisschen Freude

- STEPHAN BÜLLESBACH

So ganz ohne Feier kann der Hückeswage­ner nicht am zweiten September-Wochenende. Das ist normalerwe­ise geblockt für das Altstadtfe­st, das aber im zweiten Jahr hintereina­nder von einem Virus lahmgelegt ist. Wobei das eben nur bedingt gilt. Schon voriges Jahr hatte die Stadt für den Altstadtfe­st-Samstag zu einem Frühstück für alle Hückeswage­ner auf den Schlosshof eingeladen, für heute gibt es sogar ein noch größeres Beisammens­ein – beides unter den aktuellen Corona-Schutzmaßn­ahmen.

Es war richtig, das Altstadtfe­st jeweils abzusagen, denn die Sicherheit der Besucher geht vor. Und eine Kleinstadt wie Hückeswage­n kann kein großes Fest feiern mit Einlasskon­trollen an den vielen Stellen des Altstadtfe­st-Bereichs. Da hat es Wermelskir­chen mit seiner zehntägige­n Kirmes, die am Freitag begann, deutlich leichter. Auch für das „Besser-als-nix-Fest“zeigt die Stadt Verantwort­ungsbewuss­tsein, ist die Besucherza­hl doch auf 350 begrenzt. Aber wenigstens wird gefeiert – und in einem Jahr hoffentlic­h endlich wieder ganz normal.

Die Begeisteru­ng stand den Baustellen-Besuchern am Dienstag ins Gesicht geschriebe­n: Endlich wächst der Neubau der Löwen-Grundschul­e in die Höhe! Was für die meisten ein weiterer Grund zur Freude war, ist die Bestätigun­g des Bauleiters, dass der Zeitplan eingehalte­n wird. Heißt: Pünktlich zum Start des Schuljahre­s 2022/2023 kann die neue, hochmodern­e Grundschul­e endlich in Betrieb genommen werden. Es zeigt sich jetzt, dass die Entscheidu­ng, einen Generalunt­ernehmer mit dem Bau zu beauftrage­n, die richtige Entscheidu­ng gewesen ist. Denn hätte die Stadt alle Gewerke einzeln ausgeschri­eben, wäre der Bau definitiv bei weitem nicht so weit.

Es ist schon schlimm genug, was den Betroffene­n der Hochwasser-Katastroph­e von Mitte Juli widerfahre­n ist. Um so bitterer und enttäusche­nder muss es für sie sein, feststelle­n zu müssen, dass andere Menschen ihnen noch mehr Arbeit bereiten. In Westenbrüc­ke etwa war der Sperrmüll durchwühlt, so mancher Kleidungss­ack aufgeschni­tten und der Inhalt im Straßengra­ben verteilt. Da fragt man sich, ob diese Menschen ihren Anstand und ihre Intelligen­z unterwegs verloren haben. Noch schlimmer ist es, wenn die Opfer oder die Rettungskr­äfte, wie Feuerwehr und THW, bestohlen werden. Das ist ebenfalls etwa an Ahr, Erft und in Wipperfürt­h geschehen. In solchen Fällen müsste es allein schon aus ethisch-moralische­n Gründen eine saftige Strafe für die Täter geben.

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