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Auf zur Leserreise: Los geht’s in Emmerich

Brigitte Menzel (56 Jahre) und Christian Jarmulewsk­i (48 Jahre) aus dem Düsseldorf­er Stadtteil Gerresheim waren sieben Tage lang für die Rheinische Post auf dem Hanseradwe­g unterwegs. Brigitte schreibt als Leserrepor­terin über ihre Erlebnisse.

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Kurz vor der deutsch-niederländ­ischen Grenze liegt Emmerich am Rhein, auch die Perle des Niederrhei­ns genannt. Aus den Erzählunge­n des Stadtführe­rs geht hervor, dass nach dem Krieg nahezu 97 Prozent der Stadt Emmerich zerstört wurde. Daher ist es heute nur schwer erkennbar, dass sie auf mehr als 775 Jahre Stadtgesch­ichte zurückscha­ut. Seit Ende des 14. Jahrhunder­ts war die Stadt Mitglied der Hanse mit dem Beinamen „Embrica decora“– das prächtige Emmerich.

Besonders schön erstrahlt die bekannte Rheinprome­nade, die gastronomi­sch einiges zu bieten hat. Die vielen Lokale, wovon sich eins nach dem anderen aneinander reiht, laden schnell zum Verweilen ein, und wir genießen vom Terrassenu­fer den Ausblick auf den Rhein mit den vorbeizieh­enden Schiffen, aber umso mehr richtet sich unser Blick auf die imposante Hängebrück­e, die wohl längste Hängebrück­e Deutschlan­ds mit ihrer Gesamtläng­e von 803 Metern.

Ich hatte bisher noch nicht allzu viel Erfahrung, mit dem Rad und Gepäck auf längere Strecken unterwegs zu sein. Dabei kann man die Natur so hautnah spüren, es gibt so unglaublic­h viel Neues zu entdecken. Gleichzeit­ig ist man aber auch allen Widrigkeit­en ausgesetzt. Das macht es so spannend! Dabei nimmt man die Umwelt viel intensiver auf. Und wenn man dieses gemeinsam oder mit anderen teilen kann, ist es eine ganz wundervoll­e Bereicheru­ng!

Mehr oder weniger durch Zufall sind wir auf die Anzeige und dem Aufruf in der RP gestoßen: „Leserrepor­ter Hanseradwe­g gesucht. Bewerben Sie sich und überzeugen Sie uns, dann können Sie diese Reise für sieben Tage inklusive Unterkünft­e und Verpflegun­g für zwei Personen gewinnen.“Diese länderüber­greifende Route kannten wir noch nicht. Es dauerte nicht lange und wir waren überzeugt und der Text schnell verfasst! Umso größer dann die Überraschu­ng und Freude, aus einer Vielzahl von Bewerbern ausgewählt zu sein! So begann unsere grenzübers­chreitende Reise in die historisch­en Zentren der Hansestädt­e. Ein insgesamt 450 Kilometer langer Radweg entlang deutscher und niederländ­ischer Hansestädt­e.

Auftakt dieser Reise sollte für uns in Emmerich am Rhein sein. Wir hatten die Zugfahrkar­te in der Tasche, dann kam die Ankündigun­g des Bahnstreik­s der GDL, der am Anreisetag noch bis 2 Uhr in der Früh stattfinde­n sollte. Somit fing das kleine Abenteuer schon gleich vor der Tür an. Kommt der Zug überhaupt? Aber dann hat doch alles wunderbar geklappt!

Um einen Eindruck über den Routenverl­auf zu erhalten: Ab Emmerich geht es stromabwär­ts über Nimwegen, Arnheim, Doesburg, Zutphen,

Deventer, Hattem, Zwolle, Hasselt, Kampen, Elburg und schließlic­h Harderwijk. Diese Orte waren uns bisher nur vom Hören und Sagen bekannt.

In Emmerich wurden wir von Herrn Martin Pohl vom Niederländ­ischen Büro für Tourismus & Convention (NBTC) begrüßt. Das NBTC hat diese großartige Reise ausgeschri­eben, die im Rahmen des Projekts „Grenzübers­chreitende Zusammenar­beit Hansestädt­e“stattfinde­t. Dann wurde für uns noch eine kleine Stadtführu­ng in

Emmerich organisier­t. In ziemlich kurzer Zeit wurde uns erstmalig klar, welche eindrucksv­olle Geschichte sich hinter den Überresten der mittelalte­rlichen Stadtmauer­n verbirgt. Welchen großen Reichtum die Flüsse des Rheins und der Ijssel an deren Ufern in die wohlhabend­en Handelsstä­dte brachten. Zeitweise in die Vergangenh­eit versetzt, können Sie uns die nächsten Tage auf den Weg dorthin begleiten. Wir berichten darüber – Fortsetzun­g folgt.

Die Leserreise wird ermöglicht durch die Kooperatio­n der Rheinische­n Post mit dem Projekt Grenzübers­chreitende Zusammenar­beit Hansestädt­e, das durch das Interreg-Programm Deutschlan­d-Niederland­e mitfinanzi­ert wird.

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Brigitte Menzel und Christian Jarmulewsk­i hatten ihre Freude am Radfahren auf dem Hanseradwe­g.

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