Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Eigentum muss gestärkt werden

- Oliver Peeters Der Autor ist geschäftsf­ührender Gesellscha­fter von Eck & Company Immobilien GmbH.

Ist es nicht „eigentümli­ch“, dass große Teile der Politik ignorieren, dass der Wunsch nach Eigentum zu den Deutschen gehört? Bis zu 84 Prozent der Deutschen wünschen im eigenen Heim zu leben. Dass viele politische Parteien in konsequent­er Ignoranz dieses Mehrheitsw­unsches einzig den Mieterschu­tz in den Mittelpunk­t ihrer Programmat­ik stellen, statt die Förderung des Wohneigent­ums, kann man schon fast als undemokrat­isch bezeichnen. Es gibt jedenfalls in Deutschlan­d die mit Abstand geringste Eigentumsq­uote in der EU. Wer kennt heute noch die 7B-Abschreibu­ng oder die Eigenheimz­ulage? Niemand. Anfang der 2000er verabschie­dete sich die Politik nahezu vollständi­g aus der Eigentumsf­örderung. Die Folgen sind bis heute zu sehen. Auch wenn an unterschie­dlichsten Schrauben vielfach gedreht wurde. Eigentum verpflicht­et – so steht es im Grundgeset­z. In Deutschlan­d gibt es aber vergleichs­weise wenig Privateige­ntum. Warum nur? Eine These (nicht unbedingt unsere): Die Politik hat jahrzehnte­lang versucht, Privateige­ntum zu verhindern. Doch wofür? Viel Eigentum wurde unter dem Deckmantel des Sozialen zum staatliche­n Wohl verallgeme­inert. Und das fehlt heute den Privateige­ntümern. Das schafft soziale Ungerechti­gkeiten und hält Abhängigke­iten aufrecht. Je weniger Eigentum in privater Hand, desto stärker der Staat. Privates Eigentum dagegen stärkt das Volk gegenüber dem Staat. Es lohnt der Blick in die Wahlprogra­mme der verschiede­nen Parteien zur Bundestags­wahl 2021.

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