Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald
Wiederentdeckt: „Sodom und Berlin“
Klassik Seit vielen Jahren zählt der Düsseldorfer Aeolus-Bläserwettbewerb zu den angesehensten Musikwettbewerben der Welt. Für Musiker zwischen Flöte und Tuba gibt es für jedes Instrument eine prominente Fachjury. Den Preisträgern winkt eine beachtliche Karriere. In diesem Jahr findet die zweite Runde öffentlich ab 15. September in der Düsseldorfer Robert-Schumann-Hochschule statt, diesmal sind die Instrumente Fagott, Flöte und Oboe vorgesehen. Das Finale findet am Sonntag, 19. September, 11 Uhr, in der Tonhalle statt, auf dem Programm stehen das Fagottkonzert von Johann Nepomuk Hummel, das Flötenkonzert von Jacques Ibert und das Oboenkonzert von Richard Strauss. Weitere Informationen gibt es im Internet. w.g. www.aeoluswettbewerb.de www.tonhalle.de
Literatur Natürlich erinnert dieser Roman auch an die Fernsehserie „Babylon Berlin“. Und tatsächlich finden sich viele Parallelen zwischen Buch und Film in den Stimmungen, Absurditäten und Überspanntheiten. Doch „Sodom und Berlin“ist ein sehr eigenständiges Kunstwerk, und auch darum ist es ein Glücksfall, dass dieser Schatz von 1929 gehoben und in einer neuen, sehr gelungenen Übersetzung von Gerhard Meier wiederveröffentlicht wurde. Sein Autor: Yvan Goll, 1891 in Lothringen geboren, überzeugter Pazifist, promovierter Philosoph, großer Surrealist. Seine kraftstrotzende Sprache verrät, dass Goll über die groteske Nachkriegszeit deshalb so sicher und übermütig schreiben konnte, weil er diese selbst erlebte und durchlebte. Yvan Goll, der sich selbst als Weltbürger „mit französischem Herzen, deutschem Geist, jüdischem Blut und amerikanischem Pass“verstand, starb mit 58 Jahren. los
„Sodom und Berlin“,